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LAN und TAM klagen

Fußball-WM ist ein Verlustgeschäft

Ein Großereignis wie die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien müsste für Airlines doch ein gutes Geschäft sein. Falsch, sagt Latam - und nennt den Grund.

Latam hat schon genug Ärger. Just auf die Fußball-Weltmeisterschaft hin wollen die Angestellten der südamerikanischen Airline-Gruppe streiken. Sie fordern höhere Löhne für ihre Kollegen in Peru und einen Kollektivvertrag für die in Argentinien. Doch es ist nicht das, was dem Management wirklich Bauchschmerzen bereitet. Sorgen macht der Latam-Führung vor allem der hohe Verlust, welcher ihr wegen der WM 2014 in Brasilien erwachsen wird.

Ein hoher Manager der Latam-Tochter LAN sagte der argentinischen Zeitung La Nacion, man rechne mit einem Minus von 100 Millionen Dollar. Und Latam-Chef Enrique Cueto erklärte gemäß dem Blatt kürzlich beim Iata-Treffen in Doha: «Es wird eine Herausforderung, weil der Verkehr nur in eine Richtung geht.» Mit anderen Worten: In die eine Richtung erwarten LAN und die andere Latam-Tocher TAM volle Flieger, in die Gegenrichtung dann nahezu leere.

Die WM als Investition

Das hängt mit den weit auseinander liegenden Spielstätten in Brasilien zusammen. Chile spielt etwa in Cuiabá, Rio de Janeiro und São Paulo. Argentinien wird in Belo Horizonte, Porto Alegre und Rio auflaufen. Gastgeber Brasilien tritt in Brasília Fortaleza und São Paulo an. Diese Städte liegen teilweise Tausende von Kilometern auseinander. Die Fans reisen daher mit dem Flugzeug umher – aber eben zumeist nur in eine Richtung.

Schimpfen will man bei Latam dennoch nicht über die Fußball-Weltmeisterschaft 2014. Kurfristig sei es hart, so Cueto. «Aber es wird positiv in der langen Frist.» Die WM erachtet er daher als eine Art Investition.