LAN hat Ärger mit Argentinien
Die chilenische Fluglinie stellte alle ihre Flüge in und nach Argentinien ein. Hintergrund sind Geldforderungen eines argentinischen Staatsunternehmens.
Flieger von LAN: Nicht mehr nach Argentinien.
Flieger von LAN: Nicht mehr nach Argentinien.
Im Präsidentenpalast in Santiago de Chile herrscht Alarmstimmung. Er wolle über jede neue Entwicklung umgehend informiert werden, wies Staatschef Sebastián Piñera seinen Stab an. Denn zwischen Chile und Argentinien herrscht seit Freitag (17. Mai) eine kleine bilaterale Krise. Der staatliche argentinische Bodenabfertiger Intercargo stellte jegliche Dienste – etwa den Passagiertransport an den Flughäfen oder die Gepäckabfertigung – für die chilenische Fluggesellschaft LAN ein. Nur wenn die Airline sofort 18 Millionen Dollar nachzahle, arbeite man wieder mit ihr zusammen. Für den radikalen Schritt holte sich Intercargo die Unterstützung eines Richters. Doch das Management von LAN ist nicht bereit, das Geld zu überweisen und hält die Forderung für ungerechtfertigt.
Die chilenische Fluggesellschaft unterzeichnete vergangenen Mai einen Vertrag mit Intercargo, der bis Ende März 2014 läuft. Darin wurde ein Jahrespreis für die Dienste von 32,4 Millionen Dollar festgelegt. Doch im Dezember verlangte Intercargo plötzlich mehr. Statt 32,4 Millionen sollte LAN nun 50,4 Millionen Dollar bezahlen, schreibt die argentinische Zeitung Clarin.
Jugendorganisation gibt den Ton an
Hinter dem Gerichtsurteil sieht LAN reine Willkür. Denn bei Intercargo ist die politische Jugendorganisation La Campora seit kurzem die bestimmende Macht. Sie stellt etwa den Aufsichtsratspräsidenten. Die radikale Organisation gilt als Vehikel von Staatspräsidentin Cristina Fernandez de Kirchner.
LAN will nun mit allen möglichen Mitteln versuchen, die Flüge nach Argentinien wieder aufzunehmen. Man sei offen für Gespräche. Das Land ist für LAN wichtig. Immerhin hat die Airline einen Marktanteil von 30 Prozent.
Ergänzung von 20:30 Uhr:
Am Samstagnachmittag Ortszeit will LAN nach neusten Angaben die Flüge wieder aufnehmen – das Problem der Preise ist aber noch nicht gelöst.