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Dreamliner-Debakel bremst LAN

LAN wollte eigentlich ab April häufiger von Santiago nach Madrid fliegen. Doch das Grounding der Boeing B787 macht die Pläne zunichte.

Im vergangenen Oktober war die Welt noch in Ordnung. «Wir sind sehr stolz darauf, ein so neues Flugzeug in der Flotte zu haben. Das bedeutet eine neue Ära für LAN. Mit dem Dreamliner schreiben wir in unserer Branche Geschichte», sagte Vorstandsvorsitzender Ignacio Cueto nach dem Erstflug eines Dreamliners der chilenischen Fluggesellschaft. Die neue Kabine des Flugzeuges sei von den Farben und dem Ambiente Südamerikas inspiriert und mit Technologie der allerneuesten Generation ausgestattet, freute er sich weiter. Mit den neuen Langstreckenflugzeugen wollte LAN schon alsbald die Strecken von Santiago de Chile nach Los Angeles, Lima, Madrid und Frankfurt am Main bedienen. Doch lange währte die Freude bekanntlich nicht. Am 16. Januar wurde ein weltweites Flugverbot für die Boeing B787 verhängt.

Das Grounding wirft nun auch die Ausbaupläne von LAN über den Haufen. Im Januar kündigte die Fluggesellschaft bereits an, die Verlängerung des Fluges von Santiago de Chile nach Madrid nach Frankfurt für drei Monaten auszusetzen. Und nun gab LAN bekannt, dass sie auf die Erhöhung der Frequenz zwischen Chile und der spanischen Hauptstadt von sieben auf neun Flüge pro Woche verzichtet. Sie war auf den 1. April vorgesehen.

32 Dreamliner bestellt

Nun plant man bei LAN mit der Frequenzerhöhung nach Madrid und Wiedereinführung der Anschlussflüge nach Frankfurt am 1. Juli – falls der Dreamliner dann wieder voll eingesetzt werden kann. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete indes am Freitag, dass das Flugzeug zwar bald wohl wieder fliegen könne. Doch werde die Flugzeit gemäß Quellen aus der Aufsichtsbehörde FAA beschränkt. Das würde ziemlich sicher LAN treffen. Ein Flug von Santiago nach Europa dauert mehr als 13 Stunden.

LAN bestellte 32 Boeing B787, drei davon befinden sich bereits in der Flotte. Insgesamt besitzt die chilenische Fluggesellschaft 131 Flugzeuge. Sie fliegt damit 91 Destinationen in 19 Ländern an.