Business-Class-Airline
La Compagnie gibt London auf
Eigentlich wollte die Business-Airline kräftig expandieren. Doch nun streicht La Compagnie die Flüge zwischen London und New York. Schuld sei der Brexit. Im Gegenzug baut sie Paris aus.
Boeing 757-200 von la Compagnie in London Luton: Flieger mit 74 Business-Sitzen.
Boeing 757-200 von la Compagnie in London Luton: Flieger mit 74 Business-Sitzen.
Anfang Mai sprach das Management noch von einem «phänomenalen Erfolg». Seit dem Start der Verbindung zwischen London und New York habe La Compagnie 400 Flüge durchgeführt und 21.000 Passagiere befördert, freute sich damals Geschäftsführer Frantz Yvelin. Er sprach sogar davon, die Frequenzen auf der Strecke zu erhöhen.
Von dieser Euphorie ist nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil. La Compagnie stellt die Flüge zwischen London Luton und New York Newark am 25. September nach nur 16 Monaten wieder ein. Schuld sei das durch den Brexit geförderte negative wirtschaftliche Klima in Europa, so Yvelin in einer Medienmitteilung.
Wie auch British Airways
Der Entscheid sei ihm nicht leicht gefallen, so der Chef und Gründer der Fluggesellschaft, die mit zwei Boeing 757-200 fliegt, in der je 74 Business-Sitze stehen. «Wir haben im Schnitt eine Auslastung von 77 Prozent erreicht», so der Manager. Doch finanziell sei die Strecke zwischen London und New York noch nicht erfolgreich gewesen. Auch British Airways hat kürzlich angekündigt, statt zwei Nur-Business-Flügen ab London City nach New York künftig nur noch einen anzubieten. Sie nannte ebenfalls den Brexit als Grund für die Kürzung.
Statt London wird La Compagnie die bestehende Strecke Paris Charles de Gaulle – New York Newark verstärken. «Da liegt die Auslastung bei über 80 Prozent» so Yvelin. Statt ein Mal pro Tag will die Business-Airline ab Oktober zwei Mal fliegen. Von einem weiteren Ausbau ist derzeit keine Rede mehr. Eigentlich wollte La Compagnie die Flotte bis 2019 mit Airbus A320 Neo oder Boeing 737 Max 9 erweitern. 2017 soll zudem eine dritte 757 angeschafft werden.