Eni und Post sagen ab
Konzerne wollen nicht bei Alitalia einsteigen
Die italienische Regierung möchte Alitalia verstaatlichen. Doch viele Konzerne, die dabei mitmachen sollen, sagen ab.
Boeing 777 von Alitalia: Wer übernimmt das Steuer?
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Wirtschaftsminister Luigi Di Maio hat kürzlich klar gemacht, dass er wieder eine staatliche Alitalia will. Die beiden italienischen Regierungsparteien Cinque Stelle und Lega Nord arbeiten seither an einer Lösung für die Nationalairline, die ihren Vorstellungen gerecht und auch von der EU akzeptiert wird. Wie die Zeitung Corriere della Sera schreibt, ist dabei die Gründung einer neuen Gesellschaft geplant.
Staatliche und staatsnahe Konzerne sollen Aktionäre des neuen Unternehmens werden, das war von Anfang an die Idee. Bisher bekam Rom allerdings zwei Abfuhren. Der Ölkonzern Eni (30 Prozent Staatsbeteiligung) ließ ausrichten, eine Investition in Alitalia komme nicht in Frage. Die vielen ausländischen Fonds als Aktionäre würden das nicht erlauben.
Auch die Post will nicht
Auch die italienische Post, die bisher stets als Kernaktionär der neuen Alitalia genannt wurde, sagt Nein. «Wir haben kein Interesse», sagte am Dienstag (18. September) Konzernchef Matteo Del Fante. Er habe vom Plan auch erst aus der Presse erfahren.
Die ebenfalls als Aktionäre ins Spiel gebrachte staatliche Investitionsbank Cassa Depositi e Prestiti darf gemäß ihren Statuten keine Investitionen in insolvente Firmen tätigen. Die Regierung will nun, dass sie immerhin Kredite an Alitalia spricht. Einzig die Bahn Ferrovie dello Stato hat sich noch nicht ablehnend geäußert.
Strategischer Partner erst später
Wie der Corriere della Sera weiter schreibt, ist die Idee, dass die neuen Aktionäre zuerst 100 Prozent von Alitalia übernehmen. In einem zweiten Schritt soll dann ein strategischer Partner gesucht werden. Kürzlich hatte ein Staatssekretär erklärt, man setze dabei große Hoffnungen auf einen Investor aus China. Vor den Wahlen hatten sich Easyjet und Lufthansa an Alitalia interessiert gezeigt.
Alitalia gehört heute zu 49 Prozent Etihad Airways und zu 51 Prozent der Holding CAI – Compagnia Aerea Italiana. Die Mehrheitseigentümerin gehört wiederum der Bank Intesa Sanpaolo (20,6 Prozent), der italienischen Post (19,5 Prozent), der Bank Unicredit (13 Prozent), dem Industriellen Roberto Colaninno (10,2 Prozent), Benetton (7,4 Prozent), Air France-KLM (7 Prozent) sowie weiteren kleineren italienischen Aktionären. Seit dem 2. Mai 2017 befindet sich die Fluggesellschaft in der Insolvenz.