Neue Verbindungen
KLM will Düsseldorf-Flüge mit dem Zug ersetzen
Auf der Strecke Amsterdam - Brüssel setzt die niederländische Fluglinie vermehrt auf den Zug. Das könnte auch bei Zielen in Deutschland passieren.
Blick aus einem KLM-Flugzeugfenster: Weicht er einem Blick aus dem Zugfenster?
Blick aus einem KLM-Flugzeugfenster: Weicht er einem Blick aus dem Zugfenster?
Anlässlich des 100. Geburtstags seiner Fluggesellschaft betonte KLM-Chef Pieter Elbers am Montag (7. Oktober) erneut, wie wichtig es ihm ist, auch an die Umwelt zu denken – und damit an die Zukunft. Bereits vor einigen Monaten hatte er dazu aufgerufen, sich Gedanken zu machen, ob man wirklich das Flugzeug nehmen müsse oder ob es auch der Zug tue. Kurz darauf gab die niederländische Fluglinie bekannt, einen von fünf täglichen Flügen zwischen Amsterdam und Brüssel mit dem Zug zu ersetzen.
Logistisch, so berichtete Elbers nun, sei das Ganze eine Herausforderung. Immerhin müssten alle Abläufe so verlaufen wie bei einem Flug. Vom Check-in bis zum Transfer. Und da gebe es noch einiges zu tun. Doch sollte das alles gut klappen, sollen mehr Brüssel-Flüge auf den Zug verlagert werden.
Es braucht Abstimmung
Und es könnten neben Brüssel auch andere Ziele hinzukommen, sagte der KLM-Chef – im Grunde seien das Destinationen, die KLM für ihre Langstreckenflüge ab Amsterdam-Schiphol als Zubringer dienten. Als Beispiel nannte Elbers am Montag (7. Oktober) ausdrücklich auch Düsseldorf. Die beiden Städte liegen 180 Kilometer auseinander.
Mit dem Zug dauert es ab Düsseldorf derzeit rund zweieinhalb Stunden zum Amsterdamer Flughafen – und man muss umsteigen. Um den Flugzug auf dieser Strecke wirklich attraktiv zu machen, bräuchte es wohl eine direkte Verbindung. Airlines und Zugunternehmen arbeiten derzeit insgesamt vermehrt zusammen, um genau solche Probleme zu lösen.
Zugfahrt nach Berlin zu lang
Berlin, so Elbers, sei zwar auch eine wichtige Zubringerdestination. Derzeit würde die Zugfahrt mit zwischen sechs und sieben Stunden aber einfach noch viel zu lange dauern. Daher bleibt der Flug bestehen.
Neben dem Beitrag zum Klimaschutz bringt der Wechsel auf die Schiene für die Fluggesellschaft aber auch einen direkten Vorteil: In Amsterdam-Schiphol sind die Slots sehr beschränkt. Indem man den Zubringerverkehr auf den Zug verlagert, kann man die wertvollen Zeitfenster für Starts und Landungen für lukrative interkontinentale Flüge verwenden.