Letzte Aktualisierung: um 19:46 Uhr

Dreamliner

Warum KLM ein Flugzeug «Sonnenblume» tauft

Auch KLM fliegt nun mit dem Dreamliner. In einem Punkt unterscheidet sich die niederländische Fluglinie grundlegend von der Konkurrenz. Sie wählt spezielle Namen für ihre Boeing 787.

Sie ist der neue Stolz von KLM. Am 23. November traf die Boeing 787-9 mit der Kennzeichnung PH-BHC in Amsterdam ein. Es ist der erste von 21 Dreamlinern, welche die niederländische Fluggesellschaft über die kommende Jahre in die Flotte aufnehmen wird. Ein weitere 787-9 wird bereits in den kommenden Tagen eintreffen, 7 weitere folgen im kommenden Jahr. «Das Flugzeug symbolisiert die Zukunft von KLM», so Geschäftsführer Pieter Elbers. Es biete mehr Komfort, sei sparsam und modern.

Die Niederländer bauen 294 Sitze in ihre Dreamliner ein – weniger als United oder Virgin Atlantic in ihren Boeing 787-9. 30 davon befinden sich in der Business (World Business Class), 48 in der Premium Economy (Economy Comfort) und 216 in der Economy. Sie preisen beim neuen Flieger die klassischen Vorteile, die das Langstreckenflugzeug von Boeing bietet – etwa die bessere Kabinenluft, der tiefere Geräuschpegel und die automatische Abfederung leichter Turbulenzen.

KLM benennt Dreamliner nach Blumensorten

KLM streicht aber auch ganz spezifische Dinge hervor, mit dem man sich von der Konkurrenz unterscheiden will. So ließ die Fluglinie das Innere des Flugzeuges von der Designerin Hella Jongerius völlig neu gestalten. «Eine dezente Farbgebung und weiche Materialen führen zu einem Zuhause-Gefühl», so KLM. Zudem biete man in der Economy Class neben kostenpflichtigem Wifi und größerem Bildschirm bis zu 40 Prozent weiter rückklappbare Sitze und in der Business Class von jedem Sitz aus Zugang zum Gang und deutlich mehr Privatsphäre.

Was KLM beim Dreamliner aber am allerdeutlichsten unterscheidet, das sind die Namen der Flieger. Bei den meisten Fluggesellschaften tragen die Boeing 787 wie auch andere Flugzeuge, keine Taufnamen. Andere taufen sie nach bekannten Persönlichkeiten oder geographischen Bezeichnungen. Kosum Phisai (Thai Airways), H.C. Andersen (Norwegian) oder Angel of the Sky (Thomson Airways) sind typische Namen, die derzeit auf heutigen Dreamlinern prangen. KLM entscheid sich für Blumensorten. Die erste 787-9 heißt Zonnebloem (Sonnenblume), nach dem berühmten Bild des Malers Vincent van Gogh.

Kommt nun die Tulpe?

Die Niederländer haben allgemein ein ausgeklügeltes System, wenn es um die Taufe ihrer Flugzeuge geht. Jeder Typ bekommt eine andere Art von Namen. Die Boeing 737 werden nach Vogelarten benannt (Beispiel: Pelikaan), die Airbus A330 nach bekannten Plätzen in Städten auf der ganzen Welt (Beispiel: Picadilly Circus), die Boeing 777 nach Weltkulturerbe-Monumenten (Beispiel: Pont du Gard) und die Boeing 747  nach Hauptstädten weltweit (Beispiel: Paramaribo). Auf der linken Seite des Fliegers steht der Name jeweils in Englisch, auf der rechten in Niederländisch. «Der Aufsichtsrat und die Marketingabteilung entscheiden sich zusammen für die Namen», erklärt eine Sprecherin.

Bei der Vergabe der Namen gelten für KLM drei Kriterien. Sie müssen einfach auszusprechen sein, eine Verbindung zu angeflogenen Destinationen haben und dürfen nicht mehr als 31 Buchstaben zählen. Auch wenn sie noch geheim gehalten werden, ist heute schon klar, wie die ersten weiteren Dreamliner von KLM heißen werden. Denn die Fluglinie muss sie schon acht Monate vor Auslieferung melden, damit die Bemalung dann rechtzeitig angebracht werden kann. Eine Wette wagen wir. Eine Boeing 787 wird «Tulpe» heißen.

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