Letzte Aktualisierung: um 8:22 Uhr

Testphase

KI soll mit Hilfe von Kameras Reisende an Bord von Swiss zählen

Die manuelle Zählung der Reisenden an Bord könnte schon bald der Vergangenheit angehören - zumindest, wenn es nach Swiss geht.

Wer schon einmal geflogen ist, hat es ziemlich sicher gesehen. Mit einem Handzähler läuft ein Mitglied der Kabinenbesatzung durchs Flugzeug und zählt per Knopfdruck die Reisenden an Bord. Swiss testet nun eine Technologie, die diesen Schritt vor dem Abflug überflüssig machen soll.

Die Zählung soll dank künstlicher Intelligenz automatisiert werden. So wolle man die Sicherheit erhöhen und gleichzeitig die Kabinencrew entlasten. Auf ausgewählten Flügen ab Zürich installiert Swiss dafür ab April während des Boardings eine Kamera in der Kabine, um das Einsteigen der Fluggäste aufzuzeichnen und ihre Gesamtzahl zu erfassen.

Parallel die manuelle Zählung

Die Aufnahmen dienen dazu, die KI für den Boardingprozess zu trainieren, so Swiss. So muss zum Beispiel erkannt werden, ob jemand ein Kind auf dem Arm trägt. Auch bei schwierigen Lichtverhältnissen muss außerdem korrekt gezählt werden. «Die Erkenntnisse werden laufend analysiert, um die Zuverlässigkeit kontinuierlich zu erhöhen», so Swiss. Da es sich um eine Testphase handelt, führt die Kabinenbesatzung während des Boardings parallel weiter die manuelle Zählung durch.

Datenschutz nehme man bei der Sache sehr ernst, so Swiss. «Die Aufnahmen werden gemäss den strengen europäischen (DSGVO) und Schweizer (DSG) Datenschutzvorgaben verarbeitet und anschließend gelöscht.» Die Daten nutze man ausschließlich zur Zählung der Passagiere, sie würden dabei nicht identifiziert. Auch entstehen nur Bild- und keine Tonaufnahmen.

Reisende werden informiert

Reisende von Flügen, auf denen die Technik getestet wird, werden vor dem Einsteigen darüber informiert. Nach Ablauf der dreimonatigen Testphase will Swiss dann entscheiden, ob und wie man die Technik einführt.