Nach Raffinerie-Unfall
Kerosin knapp: Airlines sollen in Wien nicht mehr auftanken
Nach einem Unfall steht die Raffinerie im österreichischen Schwechat still. Sie kann kein Kerosin mehr produzieren. Am Flughafen Wien ist Treibstoff inzwischen Mangelware.
Raffinerie von OMV in Schwechat: Der Betrieb ruht nach einem Zwischenfall.
Raffinerie von OMV in Schwechat: Der Betrieb ruht nach einem Zwischenfall.
Passiert ist es am 3. Juni. Der österreichische Erdölkonzern OMV führte gerade einen Test nach der Generalüberholung seiner Raffinerie in Schwechat bei Wien durch. Da kam es zu einem Zwischenfall in der Rohöldestillationsanlage. Sie wurde erheblich beschädigt.
Die Raffinerie Schwechat versorgt auch den nahe gelegenen Flughafen Wien mit Kerosin, im Branchenjargon Jet A-1 genannt. Deshalb herrscht dort jetzt Mangel, wie zuerst die Kronen Zeitung und Austrian Wings berichteten. Der Airport hat Fluggesellschaften angewiesen, wann immer möglich nicht vor Ort zu tanken.
«Versorgung nur begrenzt möglich»
In einer Anordnung an Cockpitpersonal und Flugplanende, einer sogenannten Notice to Air Missions oder Notam, teilt der Flughafen Wien mit: «Die Versorgung von Jet A-1 ist derzeit nur begrenzt möglich. Um die Auswirkungen auf den Flugbetrieb zu minimieren, werden alle Flugzeugbetreiber gebeten, das Auftanken zu vermeiden, wann immer dies betrieblich möglich ist». Falls man tanken müsse, «sollte möglichst viel Treibstoff bei der Ankunft an Bord sein», so die Notam weiter.
Ein Sprecher des Flughafens Wien bestätigt die Engpässe. Er betont aber, es komme deswegen nicht zu einer Beeinträchtigung des Betriebes. OMV versucht derzeit, ein alternatives Versorgungssystem aufzubauen. Der Konzern betreibt noch Raffinerien im süddeutschen Burghausen und im rumänischen Brazi. Wie lange die Raffinerie in Schwechat noch außer Betrieb bleibt, ist derzeit offen.