Kanada beschränkt Wet Leasing
Die kanadische Regierung führte eine neue Vorschrift ein, die kanadischen Fluglinien bei der Miete von Flugzeugen mitsamt Crew enge Grenzen setzt.
Boeing 737-800 von Sunwing: Die Airline setzte auf Wet-Leasing.
Boeing 737-800 von Sunwing: Die Airline setzte auf Wet-Leasing.
Für Lisa Raitt geht es um «kanadische Jobs, Gegenseitigkeit und Fairness». Diese drei hoch gesteckten Ziele will die kanadische Transportministerin mit einem Erlass erreichen, den sie Ende August veröffentlichte. Die neue Vorschrift setzte nationalen Fluggesellschaften Grenzen bei der Miete von Flugzeugen mitsamt Besatzung, im Jargon Wet Leasing genannt. Es ist eine Möglichkeit, von der europäische Fluglinien wie Lufthansa, Swiss oder Austrian immer wieder Gebrauch machen.
Künftig dürfen kanadische Fluggesellschaften nur noch maximal einen Fünftel ihrer Flotte von einer ausländischen Anbieterin anmieten. Saisonal können Ausnahmen bewilligt werden. Aber auch die werden nur dann genehmigt, wenn die Anbieterin der Zusatzkapazität kanadische Sicherheitsstandards aufrechterhält. Zudem muss sie aus einem Land stammen, in dem kanadische Airlines ihre Dienste umgekehrt auch anbieten dürfen.
Sunwing Airlines betroffen
Für Raitt geht es dabei vor allem darum, Arbeitsplätze zu erhalten. «Wir stellen so sicher, dass Kanadier bei kanadischen Stellen in der ersten Reihe stehen», so die Ministerin in einer Medienmitteilung. Zudem wolle man kanadischen Fluglinien neue Märkte erschließen helfen. Man habe bei dem Erlass versucht, das Gleichgewicht zwischen Grenzen beim Wet-Leasing und Flexibilität der Airlines zu finden.
Letztes Jahr setzten zwei kanadische Airlines auf Wet-Leasing. Eine davon ist Sunwing Airlines, die mit 13 Boeing 737-800 Flüge an Badeorte anbietet. Sie mietet derzeit vier Flieger bei der Tui-Tochter Thomson Airways und drei bei der tschechischen Travel Services Airlines. Das wird künftig nicht mehr möglich sein.