Russische Exklave
Kaliningrad will ausländische Airlines anlocken
Seit der europäischen Luftraumsperre ist die russische Exklave noch isolierter. Die Behörden Russlands erlaubt deshalb neu ausländischen Airlines unbegrenzt Freiheiten in Kaliningrad.
Kaliningrad-Khrabrovo Airport: Die Regierung will ein größeres Angebot.
Kaliningrad-Khrabrovo Airport: Die Regierung will ein größeres Angebot.
Bei der Potsdamer Konferenz im August 1945 beschlossen die Siegermächte, den nördlichen Teil der deutschen Provinz Ostpreußen vorläufig unter sowjetische Verwaltung zu stellen. Die Frage, welchem Staat er zugeschlagen wird, sollte später gelöst werden. Doch Moskau machte bald klar, die Herrschaft über das Gebiet nicht mehr abgeben zu wollen.
Schon zwei Monaten später annektierte Diktator Stalin das Gebiet, das heute als Kaliningrader Region bekannt ist. Sie wurde zu einem ganz normalen Teil des riesigen Landes. Seit sich die baltischen Staaten für unabhängig erklärt haben, ist sie allerdings eine Exklave, umgeben von Polen und Litauen. Und seit der Westen als Reaktion auf Russlands Angriff auf die Ukraine seinen Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt hat, ist Kaliningrad noch isolierter.
Regelmäßige Flüge sind der Regierung zu wenig
Russische Fluggesellschaften steuern Kaliningrad weiterhin an. Aeroflot, Nordwind, Pobeda, S7, Smartavia, Ural Airlines – sie alle fliegen die Stadt mit 430.000 Einwohnerinnen und Einwohner weiterhin an. Allerdings müssen sie dabei Umwege über die Ostsee fliegen. Doch das reicht der Regionalverwaltung nicht mehr aus.
Um neue Fluggesellschaft anzulocken, hat die russische Luftfahrtbehörde Rosaviatsiya auf ihren Antrag die Region für zwei Jahre vollständig für ausländische Fluggesellschaften geöffnet. Sie dürfen neuerdings von der dritten, vierten, fünften und siebten Freiheit der Luft profitieren. Sie können also so viele Flüge wie sie wollen nach Kaliningrad anbieten (3. und 4. Freiheit).
Bereiteres Flugangebot
Ausländische Airlines können aber auch von ihrer Heimatbasis nach Kaliningrad fliegen und dort Reisende aufnehmen und diese dann in einen Drittstaat befördern (5. Freiheit). Und ihnen wir sogar erlaubt, von Kaliningrad in ein anderes Land zu fliegen (7. Freiheit).
Dies werde es dem Flughafen Kaliningrad-Khrabrovo erlauben, ein breiteres Flugangebot anzubieten. Zudem könne man neue Fluggesellschaften anziehen, so Rosaviatsiya.