Personalengpass
Kabinenpersonal von Lufthansa hilft bei Swiss aus
Auch die Schweizer Airline kämpft mit Personalengpässen. Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter von Lufthansa helfen deshalb in den kommenden Monaten bei Swiss aus.
Swiss-Passagier: Getränke bald von zusätzlichem Kabinenpersonal serviert.
Swiss-Passagier: Getränke bald von zusätzlichem Kabinenpersonal serviert.
Einen Button mit einer abgebildeten Zitrone trugen einige Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter von Swiss in den vergangenen Wochen am Revers ihrer Uniform. Sie wollten so darauf aufmerksam machen, dass sie müde und erschöpft sind – und eben wie eine Zitrone ausgepresst wird. Ihre Gewerkschaft Kapers warf dem Management vor, in der Corona-Krise zu viele Stellen abgebaut zu haben, wodurch nun Personalmangel herrsche.
Swiss erlebt damit die gleichen Schwierigkeiten wie viele andere Unternehmen in der Luftfahrtbranche. Die Nachfrage nach Flugreisen hat viel schneller zugenommen als erwartet und so fehlt es an Personal, da man sich auf ein anderes Szenario eingestellt hatte. Die Folge ist, dass die verbliebenen Angestellten mehr arbeiten müssen. Die Arbeitsbedingungen seien «sehr anspruchsvoll und herausfordernd», gab Swiss vor einigen Wochen zu.
Auf Airbus A320, A330 und A340 unterwegs
Um Druck wegzunehmen, hat Swiss nun eine weitere Entlastungsmaßnahme geplant. So helfen Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter von Lufthansa ab Juli bei Swiss aus. Der Einsatz ist für maximal neun Monate vorgesehen – von Juli 2022 bis März 2023. Für die temporären Stellen bei Swiss gibt es eine konzerninterne Ausschreibung.
Die wechselwilligen Lufthanseatinnen und Lufthanseaten werden Gäste in der Economy und Business Class bedienen. Swiss setzt sie auf der Kurz- und Langstrecke ein – allerdings nur auf Flügen, bei denen Airbus A320 und A321 sowie A330 und A340 zum Einsatz kommen. Denn dies sind Modelle, die auch Lufthansa selbst betreibt.
Weniger Flugstreichungen
Zugleich muss Swiss weiterhin den Flugplan ausdünnen. Durch alle Maßnahmen habe man jedoch die Streichungen auf ein Minimum reduzieren können, so eine Sprecherin. In der Hochsaison im Juli und August fallen noch rund 200 Flüge aus. «Die Anzahl der kumulierten Streichungen im Sommerflugplan liegt weiterhin im niedrigen einstelligen Prozentbereich.»