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Tunesische Staatsairline

Junge Chefin soll angeschlagene Tunisair retten

Die nationale Fluggesellschaft Tunesiens steckte schon vor der Corona-Krise in Schwierigkeiten. Auf die neue Chefin wartet eine Mammutaufgabe.

Die Chefetagen von Fluglinien sind immer noch vorwiegend von Männern besetzt. Atlantic-Airways-Chefin Johanna a Bergi, Air-France-Chefin Anne Rigail und die künftige Lufthansa-Cargo-Chefin Dorothea von Boxberg sind leider immer noch Ausnahmen. Aber es tut sich etwas, und mehr Frauen übernehmen das Steuer in der Luftfahrt. Tunesiens Verkehrsministerium hat mitgeteilt, dass Tunisair eine neue Chefin erhält.

Olfa Hamdi ist 36 Jahre alt, hat in Frankreich und Texas studiert, in den vergangenen Jahren in den USA gelebt und gearbeitet, unter anderem im Technologie- und Investmentbereich. Luftfahrterfahrung scheint sie nicht zu haben. Nachdem der damalige Tunisair-Chef Elyes Mnakbi die Fluglinie im Juli 2020 verlassen hatte, sollte eigentlich Wassef Ayadi von Lufthansa Technik auf den Chefsessel von Tunisair wechseln, doch der Deal scheiterte.

Große Aufgabe für neue Chefin

Vor Hamdi liegt nun eine große Aufgabe. Die hoch verschuldete Airline hatte schon 2019 eine Umstrukturierung mit vielen Entlassungen angekündigt. Doch die Restrukturierung ist ins Stocken geraten und die Corona-Krise hat der Airline weitere Einbußen beschert. Laut der Flugzeugdatenbank Planespotters verfügt Tunisair über 28 Flieger (Airbus A319, A320, A330 und Boeing 737), von denen zurzeit nur zehn Aktiv sind.