Letzte Aktualisierung: um 15:06 Uhr

Kein Zusammenschluss

Jetblue sagt Übernahme ab – erneut platzt für Spirit eine Fusion

Zuerst wollte sich Spirit Airlines mit Frontier Airlines zusammenschließen, doch Jetblue funkte dazwischen. Jetzt ist auch diese Übernahme endgültig vom Tisch.

2022 wollten sich Spirit und Frontier zusammenschließen und gemeinsam zur fünftgrößten Airline der USA werden. Doch dann mischte sich Jetblue ein – mit einem Gegenangebot für die Billigairline mit den gelben Flugzeugen. Und so sagten deren Aktionärinnen und -Aktionäre nein zur Fusion mit Frontier.

Spirit sollte stattdessen ganz in Jetblue aufgehen, so der neue Plan. Doch es fehlte die Zustimmung der Behörden. Und die zu bekommen, erwies sich als riesige Hürde. Mitte Januar 2024 blockierte ein Richter des Bezirksgerichts von Massachusetts die Fusion.

Übernahme ist endgültig abgesagt

Rund zwei Wochen später erklärte Jetblue, die Übernahme stehe auf der Kippe. Und Mitte Februar betonte Spirit, man könne auch alleine überleben und weitermachen. Ob das stimmt, wird sich zeigen. Denn am Montag (4. März) geben nun beide Fluggesellschaften die Beendigung ihrer Fusionsvereinbarung bekannt.

Jetblue erklärt, beide Airlines hätten nicht mehr daran geglaubt, die Abschlussbedingungen inklusive der behördlichen Genehmigung erfüllen zu können. Man werde sich jetzt «auf eine organische Strategie und die Rückkehr zur Rentabilität konzentrieren». Zuvor muss Jetblue aufgrund der Absage der Übernahme aber noch 69 Millionen Dollar an Spirit zahlen.

So will Spirit jetzt weitermachen

Spirit-Chef Ted Christie sagt: «Nachdem wir unsere Optionen mit unseren Beratern und Jetblue besprochen hatten, kamen wir zu dem Schluss, dass die aktuellen regulatorischen Hindernisse es uns nicht ermöglichen werden, diese Transaktion im Rahmen der Fusionsvereinbarung rechtzeitig abzuschließen.» Man sei enttäuscht, aber zuversichtlich für die eigene Zukunft. Man habe «angesichts der regulatorischen Unsicherheit immer die Möglichkeit in Betracht gezogen, als eigenständiges Unternehmen weiterzuarbeiten».

Die Fluggesellschaft kündigt ebenfalls an, sich nun auf die Rückkehr in die Gewinnzone konzentrieren. Man werde «Optionen zur Refinanzierung bevorstehender Schuldenfälligkeiten» prüfen, so Spirit. In diesem Zusammenhang habe man das Finanzdienstleistungsunternehmen Perella Weinberg & Partners als Berater engagiert.

Das sind die großen Herausforderungen

Spirit steht allerdings vor Problemen. So muss sie aufgrund von Triebwerksproblemen viele Flugzeuge am Boden lassen, gleichzeitig lassen die Überkapazitäten am US-Markt die Ticketpreise weiter sinken. Verschiedene Analysten zeigten sich kürzlich kritisch, was die Zukunft der Airline angeht. Sie gehen davon aus, dass Spirit in den kommenden Jahren weiter Geld verbrennen wird und sich immer wieder frisches Kapital beschaffen muss.

Ein möglicher Ausweg wäre eine Insolvenz nach Chapter 11 und anschließend eine Restrukturierung. Eine andere Option wäre es, einen neuen Käufer zu finden. Oder von vorne anzufangen und erneut über einen Zusammenschluss mit Frontier zu verhandeln.