Letzte Aktualisierung: um 13:43 Uhr

Piloten, Flugbegleiter, Mechaniker

Jet Time entlässt fast die ganze Belegschaft

Die Corona-Krise hat die dänische Charter- und Wet-Lease-Airline voll erwischt. Jet Time muss daher fasst die ganze Belegschaft entlassen.

Es sei der schlimmste Tag in der gesamten Firmengeschichte, sagt Jørgen Holme. Vergangene Woche musste der Chef von Jet Time Kündigungen an 313 seiner Mitarbeiter verschicken. Damit gehen neun von zehn Stellen bei der dänischen Charter- und Wet-Lease-Airline verloren, berichtet der dänische Rundfunk DR.

Betroffen sind Piloten genauso wie Flugbegleiter und Flugzeugmechaniker. «Das ist ein sehr trauriger Moment», so Holme. Auch 57 Angestellte in Finnland wurden auf Kurzarbeit gesetzt.

Sparmaßnahmen reichten nicht

Jet Time fliegt für andere Airlines – etwa SAS oder Air Greenland – im Wet-Lease. Dieses Geschäft ist wegen der Corona-Krise genauso eingebrochen (und wird auch noch länger wegfallen) wie das mit Charterflügen. Normalerweise fliegt die Airline in der Sommersaison im Auftrag von Reiseveranstaltern rund 400.000 Nordeuropäer ans Mittelmeer. Dieses Jahr werden es nur einige Tausend sein.

Zwar hat Jet Time durch Lohnverzicht die Ausgaben gesenkt. Doch das reicht nicht aus, um die Verluste auszugleichen. Die Krise habe bereits zu Umsatzverlusten von rund 800 Millionen dänischen Kronen geführt, so Holme zu DR, umgerechnet 107 Millionen Euro. Jet Time wurde 2006 gegründet. Zuletzt besaß die Fluggesellschaft eine Flotte von sechs Boeing 737-700 und vier 737-800.