Israel und Vereinigte Arabische Emirate
Friedensdeal gute Nachricht für Etihad und Emirates
Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate planen direkte Flüge zwischen ihren Staaten. Interessant ist das vor allem für die Airlines der Emirate. Einer Fluglinie könnte es auch schaden.
Boeing 777 von Emirates in Dubai: Bald in Tel Aviv zu sehen?
Boeing 777 von Emirates in Dubai: Bald in Tel Aviv zu sehen?
Mitten in der Corona-Krise passierte Historisches. Am 21. Mai und am 9. Juni landeten zwei Mal Flugzeug von Etihad in Tel Aviv. Beim ersten Mal war es der Airbus A330 mit dem Kennzeichen A6-EYP, der eine neutrale weiße Lackierung trug. Beim zweiten Mal zeigte sich die Boeing 787-9 mit dem Kennzeichen A6-BNA ganz offen in voller Lackierung der Golfairline.
Was an den meisten Flughäfen ein alltägliches Ereignis wäre, war für Israel eine Sensation. Denn das Land und die Vereinigten Arabischen Emirate unterhalten keine diplomatischen Beziehungen. Und so gibt es auch keine Flüge zwischen den Staaten. Das ändert sich nun.
El Al müsste riesigen Umweg nehmen
Am Donnerstag (13. August) gaben die Vereinigten Arabischen Emirate und Israel bekannt, dass sie diplomatische Beziehungen aufnehmen werden. Man stehe «vor vielen gemeinsamen Herausforderungen und werde gegenseitig von der historischen Errungenschaft profitieren», teilten sie mit. Der von den USA vermittelte Deal bringt aber nicht nur die Errichtung von Botschaften in den Ländern mit sich. In der Erklärung wird neben vielen anderen Kooperationsbereichen wie etwa der Entwicklung des Tourismus explizit auch von der Aufnahme «direkter Flüge» gesprochen.
Emirates und Etihad könnten also künftig Flüge von Abu Dhabi und Dubai nach Tel Aviv anbieten, El Al solche von Tel Aviv an den Persischen Golf. Für die israelische Nationalairline sind die Flüge allerdings gar nicht so einfach. Da weder Saudi-Arabien noch der Irak Israel Überflugsrechte gewähren, müsste El Al mit einem riesigen Umweg in die Vereinigten Arabischen Emirate fliegen.
Turkish Airlines stark in Israel
Vom diplomatischen Tauwetter könnten Etihad und Emirates gleich doppelt profitieren. Bisher ist Turkish Airlines in Israel in puncto Sitzplatzangebot die Nummer zwei nach El Al. Viele Israelis steigen in Istanbul auf Langstreckenflüge um, wenn sie an Ziele reisen wollen, die keine Fluggesellschaft ab Tel Aviv direkt bedient. 85 Prozent der Passagiere, die von Israel in die türkische Metropole reisen, sind Transferpassagiere in Richtung Europa oder Asien. Nun werden Abu Dhabi und Dubai zu Alternativen.