Keine Verwendung
Israel mottet seine Boeing 767 in der Negev-Wüste ein
Für viel Geld hat Israel eine Boeing 767 zum Regierungsflugzeug umgebaut. Benutzt wurde sie noch nie. Die neue Regierung lagert sie jetzt ein und berät über die Zukunft ihrer Air Force One.
Die israelische Air Force One: Boeing 767, die früher bei Qantas flog.
Die israelische Air Force One: Boeing 767, die früher bei Qantas flog.
Die frühere Regierung ließ die Boeing 767-300 ER aufwändig zum VIP-Flieger umbauen. Der Jet bekam Konferenzräume, Büros, eine große Küche, einen Ruhebereich sowie Sitzplätze für Delegationen und mitreisende Journalistinnen und Journalisten. Auch wurde er mit komplexen Systemen für Kommunikation und Raketenabwehr ausgestattet. Im November 2019 absolvierte er erste Testflüge.
Doch in Betrieb genommen wurde er nie. Der damalige Premierminister Benjamin Netanyahu fand es nicht angemessen, mitten in einer tiefen Gesundheits- und Wirtschaftskrise das Luxusflugzeug einzuweihen. So wurde die Boeing 767, die den hebräischen Namen Knaf Zion (zu Deutsch: Flügel des Zion, ein im Judentum bedeutender Hügel bei Jerusalem) trägt, eingemottet. Sogar ein Verkauf wurde in Betracht gezogen.
Von Tel Aviv auf eine Luftwaffenbasis
Fliegen wird die israelische Air Force One auch weiterhin nicht. Der aktuelle Premier Naftali Bennett hat angeordnet, dass er weiterhin eingelagert bleibt. Sie wird dazu vom Hangar der Israel Aerospace Industries am Tel Aviver Flughafen Ben-Gurion zum Luftwaffenstützpunkt Nevatim in der Negev-Wüste gebracht. Die Regierung will zuerst beraten, wie es mit dem Staatsflieger weitergehen soll.
209 Millionen Euro hat der Umbau gekostet. Wie die Rechnungsprüfer des Parlaments errechneten, kostet ein Flug mit der Boeing 767 daher doppelt so viel, wie wenn die Regierung jeweils einen Privatjet mieten würde.