Letzte Aktualisierung: um 22:35 Uhr

41 Jahre alt

Iraqi Airways sucht wieder Abnehmer für Boeing-747-Oldies

Einst ließ der irakische Diktator Saddam Hussein zwei Jumbo-Jets nach Tunesien ausfliegen. Nun sollen die beiden Boeing 747 von Iraqi Airways versteigert werden.

Iraqi Airways treibt die Modernisierung ihrer Flotte konsequent voran. Schon seit vergangenem Jahr betreibt sie Airbus A220, im Februar 2023 übernahm die Fluglinie ihre erste Boeing 737 Max und im Juni dann auch ihre erste Boeing 787 Dreamliner.

Nun will die staatliche Fluggesellschaft auch zwei wirklich alte Flieger endgültig loswerden. Wie das Magazin Flight Global berichtet, wird Iraqi Airways zwei Boeing 747 zur Auktion stellen, die 41 Jahre alt sind. Es handelt sich um die Boeing 747 SP mit dem Kennzeichen YI-ALM und die Boeing die 747-200 mit der Kennung YI-AGP, die sich in Tunesien befinden.

Fast 500.000 Dollar pro Jumbo-Jet

Beide Jumbo-Jets stehen am Wüstenflughafen Tozeur-Nefta – und das schon seit 1990/1991. Der damalige irakische Diktator Saddam Hussein hatte sie am Vorabend des Zweiten Golfkrieges dort in Sicherheit bringen lassen, um sie vor Bombardements zu bewahren.

Jetzt sollen die Flugzeuge am 16. August 2023 versteigert werden. Laut dem Bericht setzt die Airline den Wert jedes Fliegers mit 494.000 US-Dollar an – 20 Prozent davon müssen im Rahmen der Auktion beim irakischen Finanzministerium angezahlt werden.

Eine der Boeing 747 war Regierungsflieger

Bei der YI-ALM handelt es sich um einen Regierungsflieger, den Hussein nutzte. Die YI-AGP ist eine 747-200 C, eine sogenannte Convertible-Version, die verschiedene Kombinationen aus Passagier- und Frachtkonfiguration möglich macht, und die als Cargoflieger diente.

Beide Flugzeuge hatten keinen Vorbesitzer, sondern wurden im Sommer 1982 direkt an Iraqi Airways geliefert. Sie sind mit PW-JT9D-Triebwerken von Pratt & Whitney ausgestattet. Wie der Zustand der Flugzeuge ist, ist nicht klar.

Parken und Instandhaltung verursachen Kosten

2010 soll die Airline schon einmal versucht haben, die Jumbo-Jets zu verkaufen. Und 2020 berichteten tunesische Medien, die beiden Länder hätten sich darauf verständigt, dass der Irak umgerechnet 4,8 Millionen Euro für Parkgebühren und Instandhaltungsarbeiten zahlt.