Mängel bei Triebwerken
Iraqi Airways muss ihre Airbus A220 grounden
Iraks Luftfahrtbehörde ordnet einen Flugstopp für Airbus A220 an. Auch bei Iraqi Airways scheinen die Triebwerke das Problem zu sein - aber aus anderen Gründen.
Airbus A220 von Iraqi Airways: Dürfen derzeit nicht abheben.
Airbus A220 von Iraqi Airways: Dürfen derzeit nicht abheben.
Im ersten Quartal meldeten Egypt Air, Air Tanzania und Air Sénégal Probleme mit den Triebwerken ihrer Airbus A220. Die Fluglinien aus Tansania und dem Senegal kündigten sogar an, Hersteller Pratt & Whitney zu verklagen. Air Tanzania sprach etwa von Konstruktionsfehlern, die eine viel häufigere Wartung nötig machten.
Generell haben viele Airlines Schwierigkeiten, da es für Triebwerke von Pratt & Whitney nicht ausreichend schnell Ersatzteile, Austauschtriebwerke und Reparaturslots gibt. Auch bei Swiss stehen aktuell acht der 30 A220 am Boden. Ein Sprecher erklärte, man stehe aufgrund der Engpässe bei den Triebwerken in Verbindung mit Pratt & Whitney und Airbus.
Behörde groundet A220 bei Iraqi Airways
Für den A220 gibt es nur Triebwerke von Pratt & Whitney. Eine Alternative gibt es nicht. Das macht die Ausfälle besonders mühsam.
Und nun hat die nächste Airline Schwierigkeiten. Wie die irakische Zivilluftfahrtbehörde ICAA gegenüber dem Portal Simple Flying bestätigte, hat sie ein Flugverbot für alle A220 von Iraqi Airways verhängt. Die Fluggesellschaft sei aufgefordert, den Betrieb aller Airbus A220-300 «vollständig (und unverzüglich) einzustellen», erklärte sie.
Untersuchungen zu zwei Airbus A220
Iraqi Airways betreibt vier A220-300. Die Maschine mit dem Kennzeichen YI-ARG hob zuletzt am 29. April ab, die YI-ARF am 1. Mai, die YI-ARE und die YI-ARI am 3. Mai. Grund des Flugstopps sind laut der Behörde Untersuchungen zur YI-ARG und YI-ARI. Details nennt sie nicht.
Bei Simple Flying und Twitter sind Fotos zu sehen, die angeblich Schäden in A220-Triebwerken von Iraqi Airways zeigen sollen. Ob es sich dabei wirklich um Bilder von Motoren der irakischen Fluggesellschaft handelt, ist allerdings nicht bestätigt. Eine ebenfalls unbestätigte Vermutung ist, dass das heißere Klima im Irak zu den Schäden geführt haben könnte.
Airbus und Pratt & Whitney informiert
Airbus erklärte, man sei über die Probleme bei der Airline informiert und mit Iraqi Airways und Pratt & Whitney in Kontakt, um die Folgen des Groundings so gering wie möglich zu halten. Auch der Triebwerksbauer teilte mit, er sei informiert und unterstütze die Fluglinie.