Materialmängel
Iranische Airlines haben Lust auf Superjet verloren
Russland machte sich große Hoffnungen auf gute Geschäfte mit dem Iran. Doch nun wollen iranische Fluggesellschaften offenbar keine Sukhoi Superjets kaufen.
Sukhoi Superjet: Nicht so schnell am iranischen Himmel.
Sukhoi Superjet: Nicht so schnell am iranischen Himmel.
Ingenieure fanden kürzlich bei der Untersuchung eines Sukhoi Superjets 100 der russischen Fluglinie Iraero am Leitwerk Spuren von Materialermüdung. Seither werden alle Flugzeuge des Typs untersucht. Nach und nach müssen die vom Defekt betroffenen Exemplare repariert werden.
Die mexikanische Betreiberin Interjet beispielsweise fand die Mängel bei 11 von 22 ihrer Sukhoi Superjets. Die Flieger in tadellosem Zustand wurden bereits wieder in Betrieb genommen. Die anderen sollen bis Ende Januar geflickt sein. So lösbar das Problem am Ende auch sein mag – für Hersteller Sukhoi und seinen italienischen Partner Alenia Aermacchi ist es peinlich.
Einige prüfen Leasing
Und es hat es offenbar auch finanziell negative Auswirkungen. Ein Vertreter der Vereinigung iranischer Fluggesellschaften erklärte gemäß der Nachrichtenagentur Mehr, dass der Superjet für iranische Airlines nicht mehr in Frage komme. Als Grund nannte Maghsoud Asadi-Samani ausdrücklich die Probleme mit dem Leitwerk. Zudem sei das Flugzeug im Iran nicht bekannt genug.
Die staatlichen Airlines wollen deshalb vorerst gar nichts wissen vom russischen Kurz- und Mittelstreckenflieger. Private Anbieter würden sich aber noch überlegen, einige Superjets zu leasen. Aber auch sie seien erst dazu bereit, wenn die Materialmängel behoben seien, so Maghsoud Asadi-Samani.