Iran prahlt mit Luftfahrtindustrie
Von Schwierigkeiten will man in Teheran nichts wissen. Die Produktion von eigenen Flieger des Typs Iran-140 laufe ohne Probleme.
An 140: Vorbild für den iranischen Jet
An 140: Vorbild für den iranischen Jet
Das Mullah-Regime demonstriert Stärke. Die Sanktionen des Westens seien quasi nicht wirksam, heißt es aus Regierungskreisen immer wieder. Das Embargo der westlichen Staaten führe zwar dazu, dass die Flotten der iranischen Fluggesellschaften hoffnungslos überaltert seien. Und dingend nötige Ersatzteile bekämen die Airlines auch nicht. Mit der Eigenproduktion von Fliegern beweise man aber, dass man auch trotz der Auflagen gut durchkomme, sagte Verteidigungsminister Ahmad Vahidi kürzlich gemäß der Nachrichtenagentur Fars News Agency.
Die selbst hergestellten Iran-140-Flieger seien «der Beweis, dass die Sanktionen unseren Fortschritt nicht bremsen können», so Vahidi. Der Flieger ist eine linzenzierte Kopie auf Basis der Antonow 140. 52 Passagiere haben in der Propellermaschine Platz, rund 3000 Meilen kann er vor der nächsten Betankung fliegen. Und der Iran will mit dem Flugzeugbau auch Geld verdienen. Dieses Jahr würden sechs Iran-140 exportiert, hieß es von der Regierung. Spezifisch wurde aber niemand. Auch nicht was die jährliche Produktion anbetrifft.
Keine Verspätung
Gerüchte, dass es bei der Produktion der Flieger zu Problemen und Verspätungen käme, wischen die Verantwortlichen weg. Man könne ohne Probleme jede gewünschte Anzahl der Flieger herstellen. «Wenn man den Flieger bei uns bestellt, dann stellen wir ihn in sechs Monaten fertig», versprach Manouchehr Manteqi von der Organisation der iranischen Luftfahrtindustrie gemäß Fars News Agency. Und das gelte auch für die neue Version des Iran-140, die für militärische Zwecke hergestellt wird. Schon 2008 war verkündet worden, dass die Flugzeuge mit der nötigen Technik für Marinepatroullien ausgestattet würden. Nach einigem Hin und Her hat man das nun offenbar geschafft.
Und auch ein größeres Flugzeug aus iranischer Produktion ist schon geplant. Wie schon beim Iran-140 soll auch beim nächsten Flieger ein Vorbild aus der ehemaligen Sowjetunion herhalten. Gemäß Manteqi will man als nächstes An-158 nachbauen. Das zweistrahlige Flugzeug für 99 Passagiere eigne sich sehr gut für die iranischen Verhältnisse, sagte er weiter. Die Regierung hatte bereits vor einiger Zeit eine Antonow-158 gekauft und inzwischen mit der Maschine intensive Tests durchgeführt. Die sind offenbar erfolgreich verlaufen.