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Sanktionen

Iran bekommt noch keine Boeing-Jets und ordert bei Sukhoi

Boeing wird in diesem Jahr keine Flugzeuge in den Iran liefern. Zwei iranische Fluggesellschaften haben derweil Jets in Russland bestellt.

Russischer Erfolg im Iran: Zwei iranische Fluggesellschaften ordern insgesamt 40 Exemplare des Sukhoi Superjet. Iran Aseman und Iran Airtour unterzeichneten bei der Eurasia Airshow im türkischen Antalya Vorverträge über je 20 Jets, wie die iranischen Nachrichtenagenturen Irna und Tasnim berichten. Sukhoi-Chef Alexander Rubtsov sagte gemäß der russischen Agentur Ria, bis Ende 2018 werde man definitive Kaufverträge unterschreiben. «Im Jahr 2020 werden die Auslieferungen beginnen», erklärte Rubtsov. Innerhalb von zwei Jahren sollen dann alle 40 Flugzeuge bei den Airlines ankommen.

Als Flugzeugtyp nannte der Sukhoi-Chef laut Ria «RRJ-95R (SSJ100R)». Dabei handelt es sich offenbar um eine neue Variante des Superjet, bei der weniger als 10 Prozent der Teile aus den USA stammen. Damit wäre für die Einfuhr keine Genehmigung des US-Amtes für Kontrolle von Auslandsvermögen nötig. Sanktionen der USA gegen den Iran verlangen eine solche Genehmigung bei höheren Anteilen. Schon im Februar hatte die Vereinigung iranischer Fluggesellschaften erklärt, Sukhoi hätte mit Anpassungen den Anteil auf unter 10 Prozent gedrückt. Als Listenpreis pro Jet nannte Rubtsov 52 Millionen Dollar.

Boeing: Keine Lieferungen 2018

Ganz anders sieht es bei Boeing aus. «Wir haben keine iranischen Auslieferungen, die geplant oder Teil des (Produktions-)Horizontes in diesem Jahr sind», zitierte die Nachrichtenagentur Reuters Boeing-Chef Dennis Muilenburg am Mittwoch (25. April) nach einer Telefonkonferenz. Man habe die Iran-Aufträge im Einklang mit dem Kurs der US-Regierung verschoben, so Muilenburg. Mitte 2017 hatte der Boeing-Chef sich noch optimistisch gezeigt, 2018 mit den Auslieferungen in den Iran beginnen zu können.

Alleine die staatliche Iran Air hat 80 Flugzeuge bei Boeing geordert. Die private Iran Aseman hat ebenfalls 30 Boeing 737 Max bestellt. Noch Anfang 2018 erklärte Vali Azarvash, Chef der größten Aseman-Aktionärin Atieh Saba, die Jets sollten in den kommenden zwei Jahren geliefert werden. Wenn das so bleibe, werde man weitere Flieger bestellen, stellte Azarvash Boeing in Aussicht. Wenn die US-Politik allerdings neue Hindernisse für die bestehende Bestellung aufbaue, verzichte man auf weitere Flieger.

Andere Kunden für Boeing 777

Der amerikanische Präsident Donald Trump muss bis zum 12. Mai entscheiden, ob er die im Rahmen der Atomvereinbarung ausgesetzten Sanktionen gegen den Iran wieder in Kraft setzt. Diese Entscheidung wird wohl auch zeigen, ob die USA aus dem internationalen Atomdeal mit dem Iran aussteigen. Trump hatte das Atomabkommen mehrfach kritisiert und gedroht, es aufzukündigen. Boeing versucht sich derweil gelassen zu geben.

Nachdem der Flugzeugbauer 2017 wieder mehr Bestellungen für die Boeing 777 erhalten hatte, sagte Muilenburg nun, man werde die Produktion des Fliegers nicht zurückfahren müssen, selbst wenn Lieferungen in den Iran nicht möglich seien. Laut Informanten von Reuters hatte Boeing für 2018 die Auslieferung von drei 777 in den Iran geplant, kann nun aber andere Kunden mit den Flugzeugen beliefern.