Mexicana: Mysteriöse «Schweizer»
Eine geheimnisvolle Inverstorengruppe möchte die insolvente mexikanische Airline übernehmen. Doch der Staat zögert.
Flieger von Mexicana: unsicheres Ziel.
Flieger von Mexicana: unsicheres Ziel.
Das Transportministerium habe bin zum 28. November Zeit, sonst lasse man das Angebot verfallen. Dan Ruiz macht dieser Tage gehörig Druck auf die mexikanische Regierung, seinem Unternehmen doch noch die Airline Mexicana zu verkaufen, die seit Monaten aus Geldmangel am Boden steht. Ruiz vertritt die geheimnisvolle Investorengruppe Union Swiss, die in die mit der Übernahme in die Luftfahrt einsteigen will. 250 Millionen Dollar seien für die Rekapitalisierung der Airline bereitgestellt, so der Vertreter. Sie lägen auf Konten im Ausland. «Wir haben die nötigen Mittel», sagte Ruiz. Sieben Male habe er die Unterlagen schon dem Transportministerium präsentiert, aber dort habe man die Papiere nicht einmal richtig angeschaut. Darum nun das Ultimatum.
Nach monatelangen Verhandlungen stehen noch fünf Investoren bereit, Mexicana wieder zu reaktivieren. Union Swiss wurde in der mexikanischen Presse als die neue Favoritin gehandelt. Die Regierung aber erklärt, bislang sein kein einziger Kandidat gekommen, der wirklich vertrauenswürdig genug sei. «Wir können keinem Investor vertrauen», erklärte etwa Javier Lozano vom Arbeitsministerium gegenüber dem Magazin Sexenio. Union Swiss verspricht indes immer wieder, langfristig dabei zu bleiben. Dafür habe man einen zehnjährigen Businessplan für Mexicana aufgestellt, den so genannten Plan Mexicana 2021. Er sieht gemäß Medienmitteilung vor, bis 2021 weiteres Kapital einzuschießen und mit mindestens 100 Flugzeugen zu starten und später pro Jahr 20 weitere in Betrieb zu nehmen.
Zurückhaltende Kommunikation
Ganz von ungefähr kommt die Skepsis der Regierung gegenüber Union Swiss indes nicht. Das Unternehmen besitzt zwar eine Website, da sieht man außer einem Logo mit Schweizer Kreuz und einem Löwen nichts. Zwischendurch tritt sie auch mal unter dem Namen USM Trust auf. Auch sonst findet man im Netz nichts zu der scheinbar so potenten Gruppe, die Millionen in eine marode Airline stecken will. Außer über Ruiz kommuniziert Union Swiss vor allem via Twitter und Facebook.