Miguel Aleman Magnani
Interjet-Mitgründer jetzt von Interpol gesucht
Seine mexikanische Airline ist am Boden, ihm selber wirft die Staatsanwaltschaft Steuerbetrugs vor. Jetzt wird Miguel Alemán Magnani auch international gesucht.
Hangar von Interjet: Steuerschulden werden auch für den Mitgründer zum Problem.
Hangar von Interjet: Steuerschulden werden auch für den Mitgründer zum Problem.
Im Dezember 2020 stellte Interjet den Betrieb ein, im März 2021 kündigte die mexikanische Airline die Insolvenz an. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt Schulden bei Geschäftspartnern, Steuerbehörden und dem eigenen Personal. Einen Monat später gab ein Gericht grünes Licht zur Liquidation von Vermögenswerten, damit die Airline Schulden begleichen kann.
Interjet hatte zuvor ein echtes Alleinstellungsmerkmal: Sie verfügte in ihrer Flotte neben Flugzeugen der Airbus-A320-Familie auch über 22 Exemplare des russischen Sukhoi Superjets – als erster und später wieder einziger ausländischer Betreiber des Modells. Mittlerweile hat die Fluggesellschaft noch etwas, was sie nicht mit vielen anderen Airlines teilt: Ihr Mitgründer Miguel Alemán Magnani wird international gesucht.
Alemán Magnani wehrt sich aus Paris
Im Juli erließ die Generalstaatsanwaltschaft in Mexiko einen Haftbefehl gegen Alemán Magnani, der bis Dezember 2020 noch Verwaltungsratsvorsitzender von Interjet war. Ihm wird im Zusammenhang mit der Fluggesellschaft Steuerbetrug in Höhe von rund 66 Millionen Pesos oder umgerechnet rund 2,8 Millionen Euro vorgeworfen.
Laut seinem Anwalt wohnt Alemán Magnani mittlerweile in Paris. Er sei dorthin aber nicht vor den Behörden geflohen, sondern nach Europa gereist, um neue Investoren für Interjet zu gewinnen. Er will von Frankreich aus gegen den Haftbefehl vorgehen.
Gesucht in 195 Ländern
Die Zeitung Milenio sowie mehrere Nachrichtenagenturen berichtet nun, dass die mexikanische Staatsanwaltschaft aus Mexiko erwirkt hat, dass auch die internationale kriminalpolizeiliche Organisation Interpol Alemán zur Festnahme ausgeschrieben hat. Entsprechende Anweisungen sind demnach an die Behörden von 195 Ländern gegangen.
Interjet hofft derweil, innerhalb eines Jahres eine Einigung mit ihren Gläubigern zu erzielen. Wenn die Airline ihre Schulden los ist, will sie versuchen, wieder abzuheben.