Ex-Teilhaber
Insolvente Air Seychelles tritt gegen Etihad nach
Air Berlin war nicht die einzige Investition von Etihad, die kein Erfolg wurde. Air Seychelles will sich im Gläubigerschutz neu aufstellen - und kritisiert den Ex-Investor.
Airbus A320 neo von Air Seychelles: Der Flugbetrieb soll weiterlaufen.
Airbus A320 neo von Air Seychelles: Der Flugbetrieb soll weiterlaufen.
Das Investment dauerte keine zehn Jahre: 2012 übernahm Etihad Airways 40 Prozent an Air Seychelles. Im Frühjahr 2021 verkaufte die Golfairline ihren Anteil wieder an die Regierung der Seychellen. Das war auch mit einem Rabatt auf die Schulden verbunden, die angeschlagene Air Seychelles bis dahin bei Etihad angehäuft hatte.
Ganz aus der Welt ist das Schuldenproblem aber nicht. Im Gegenteil. Anleihegläubiger von Etihad Airways Partners haben noch ausstehende Forderungen in Höhe von 72 Millionen Dollar. Im August forderten sie eine Liquidierung der Fluglinie. Unter der Marke Etihad Airways Partners waren ab 2014 die Airline-Beteiligungen Air Serbia, Alitalia, Jet Airways, Air Berlin, Air Seychelles, Darwin Airline und Niki versammelt sowie Mutter Etihad selber.
Sanierung im Rahmen des Insolvenzrechts
Air Seychelles wird nun im Rahmen des Insolvenzrechts der Inselstaates restrukturiert. Dazu hat sie zwei Verwalter erhalten, wie die Fluglinie und das Verkehrsministerium mitteilten. Diese werden in den kommenden drei bis sechs Monaten gemeinsam mit dem Management einen Sanierungsplan vorlegen. Der Flugbetrieb soll weiterlaufen.
«Air Seychelles sah sich in den vergangenen 18 Monaten mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, die sich aus der Covid-Pandemie und deren Auswirkungen auf den internationalen Reiseverkehr und Tourismus ergaben», schreiben Airline und Ministerium in einer gemeinsamen Mitteilung. Die finanziellen Schwierigkeiten seien «jedoch vor allem auf die erheblichen Schulden zurückzuführen», die unter dem Einfluss von Ethiad Airways entstanden seien.