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MH370 und das Inmarsat-Angebot

Die Satellitenbetreiberin Inmarsat bietet angesichts der Tragödie um Flug MH370 Fluglinien kostenlos Live-Tracking an. Das Angebot hat für Kritiker einen Haken.

11’000 Flugzeuge könnten davon profitieren. Und damit eigentlich fast die gesamte Langstreckenflotte der Welt. Inmarsat bietet Fluggesellschaften ab sofort ein kostenloses Live-Tracking an. Daten zur Position, Geschwindigkeit, Höhe und Flugrichtung würden über die Satelliten des britischen Unternehmens an die Zentrale gesendet. In welchen Zeitabständen, das steht derzeit allerdings noch nicht fest. Aber genau diese Technik hätte bei der Suche nach der verschollenen Boeing 777 von Malaysia Airlines viel geholfen.

«Unser Angebot kann umgehend umgesetzt werden», erklärte Inmarsat-Chef Rupert Pearce bei der Bekanntgabe Anfang der Woche. Man denke, angesichts des tragischen Verlustes von Flug MH370 sei das nun genau das richtige Angebot. Drei Millionen Dollar werde man für den Service jährlich aus der eigenen Tasche investieren.

Konkurrent Iridium greift Inmarsat an

Doch nicht für alle klingt die Offerte wirklich selbstlos. «Das klingt nach einem Angebot, um Airlines an sich zu binden», so der amerikanische Luftfahrt-Berater Robert Mann. Er vermutet dahinter auch eine Abwehrstrategie gegen Iridium. Der private Satelliten-Kommunikationsanbieter macht Inmarsat das Geschäft mit der Schifffahrts-Kommunikation streitig und bietet mit Aireon ein Flugzeug-Tracking an, das lückenlos sein soll. Der Gratis-Service von Inmarsat dagegen könne das kaum bieten. «Er kann nicht garantieren, dass sich MH370 nicht wiederholt», so Mann.

Inmarsat wehrt sich gegen die Vorwürfe. «Wir finden einfach es ist das richtige, was man nun machen muss», so ein Sprecher zu aeroTELEGRAPH. Es sei eine logische Erweiterung von dem, was man schon seit dreißig Jahren mache. Inmarsat wurde von der Uno gegründet, um den Schiffsverkehr sicherer zu machen. Inzwischen ist es aber ein privater Konzern, der in neue Bereiche expandiert.