Energiesparmaßnahme
In Spaniens Flughäfen wird es warm – und dann kühl
Frösteln wegen herunter gekühlter Räume im Sommer? An Spaniens Flughäfen ist das nicht mehr der Fall. Das Land will so unabhängiger von russischem Gas werden.
Im Terminal des Flughafens Madrid Barajas: Im Sommer 27, im Winter 19 Grad.
Im Terminal des Flughafens Madrid Barajas: Im Sommer 27, im Winter 19 Grad.
Egal, wie heiß es im Hochsommer ist – fliegt man in den Urlaub, dann schadet es nicht, eine Jacke zumindest dabei zu haben. Oft sind Flughafenterminals derart herunter gekühlt, dass kälteempfindliche Reisende fröstelnd durch die Hallen laufen. In Spanien hat das jetzt ein Ende. Zumindest vorübergehend.
Die Klimaanlagen in Flughäfen des Landes werden nicht mehr kühler als 27 Grad eingestellt. Im Winter darf die Heizung nicht über 19 Grad aufgedreht werden, hat die Regierung weiter beschlossen. Die Regeln gelten nicht nur für Flughäfen, sondern für alle öffentlichen Gebäude, so auch Bahnhöfe, Busterminals und Poststellen.
Unabhängiger von russischem Gas
Um möglichst viel Energie zu sparen, sollen außerdem die Türen verschlossen bleiben, die Lichter in Schaufenstern müssen nach 22 Uhr ausgeschaltet werden. Grund für die Maßnahmen sind Pläne der Regierung, den Verbrauch von Gas um sieben bis acht Prozent zu verringern.
So will das Land unabhängiger von russischen Gaslieferungen werden. Russland ist der zweitwichtigste Energielieferant Spaniens, seit die Versorgung aus Algerien wegen diplomatischer Verwerfungen zwischen den beiden Ländern gestoppt haben. Der wichtigste Gaslieferant sind die USA.
Amsterdam kühlte herunter
Im März ging bereits der Flughafen Amsterdam Schiphol einen ähnlichen Schritt – allerdings ohne Auflagen der Regierung. Er beschloss, die Temperatur im Terminal, aber auch in den Verwaltungsgebäuden um ein Grad zu senken. Dadurch könne man sechs Prozent an Energie einsparen.