Von 41 auf 100 Prozent
In diesen Schritten will Lufthansa ITA Airways ganz schlucken
Der deutsche Luftfahrtkonzern steigt mit 41 Prozent bei der italienischen Airline ein. Lufthansa-Chef Carsten Spohr erklärt, in welchen Etappen er ITA Airways dann ganz übernehmen will - und an welcher Stelle er den Preis besonders drückte.
Lufthansa, Swiss, Austrian Brussels und ITA Airway: Die Gruppe wächst.
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41 Prozent. Das ist der Anteil, den Lufthansa an ITA Airways übernimmt, zum Festpreis von 325 Millionen Euro, wie der Konzern am Donnerstag (25. Mai) mitteilte. Doch das ist dem deutschen Unternehmen noch nicht genug – es will die italienische Airline zu 100 Prozent schlucken. Der Weg dazu ist mit der italienischen Regierung schon ausgehandelt.
Insgesamt gibt es drei Schritte. Der erste ist die Übernahme der 41 Prozent. «Dann gibt es im nächsten Schritt Call-Optionen der Lufthansa für 49 Prozent – in einem Zeitrahmen, der 2025 beginnt», sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Freitag (26. Mai) im Gespräch mit Medienvertretern. Das seien auch in etwa die zwei Jahre, die man sich für den Turnaround von ITA vorgenommen habe, so Spohr. Aber auch später sei der Kauf noch möglich.
«Keinen Zwang, ITA zu übernehmen»
«Dann gibt es weitere Call-Optionen für die letzten 10 Prozent, so dass wir zu den angestrebten 100 Prozent kommen wollen», sagte der Lufthansa-Chef. All diese Optionen würden Elemente enthalten, die an die wirtschaftliche Entwicklung der italienischen Fluggesellschaft gekoppelt seien, «aber der Großteil des Preises ist schon fix».
Während Lufthansa diese Call-Optionen hat, also das Recht, Anteile zu einem bestimmten Preis und Zeitpunkt zu kaufen, hat die italienische Regierung mittelfristig auch Put-Optionen, also das Recht, an Lufthansa zu verkaufen. Diese sind aber ebenfalls an das Erreichen von Business-Plan-Zielen gekoppelt. «Wir haben also keinen Zwang, die ITA zu übernehmen, wenn die Firma keinen Erfolg hat», sagte Spohr. «Wenn sie Erfolg hat, woran wir glauben, können wir relativ schnell die 100 Prozent erreichen.»
So sollen die Preise aussehen
Laut der Zeitung Corriere Della Sera soll der feste Preis für die Übernahme der 49 Prozent bei 325 Millionen Euro liegen, plus bis 100 Millionen, abhängig vom Erreichen wirtschaftlicher Ziele. Der Preis für die letzten 10 Prozent liege dann bei etwa 80 Millionen.
Insgesamt würde sich so ein Preis von rund 830 Millionen Euro für 100 Prozent an ITA Airways ergeben. Carsten Spohr wollte diese Zahl nicht bestätigen. Allerdings sagte der Lufthansa-Chef, man habe den Preis für ITA in den Gesprächen mit der italienischen Regierung «insbesondere für den zweiten Teil» herunter verhandelt.