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Verhandlungen

In diesem Haus entschied sich Thomas Cook’s Zukunft

Management und Gläubiger von Thomas Cook verhandelten am Sonntag über die Zukunft von Thomas Cook. Derweil machte die britische Regierung Notfallpläne.

An der 1 Bunhill Row im Londoner Stadtbezirk Islington sitzt eine der renommiertesten Wirtschaftskanzleien der Welt. Die Anwälte von Slaughter and May sind bekannt für ihr Know-how in Wirtschaftsfragen, Finanzierungen sind eines ihrer Spezialgebiete. In den Büros der 1889 gegründeten Firma sollte sich am Sonntag (22. September) die Zukunft von Thomas Cook entscheiden.

In letzter Minute wurde der Ort allerdings gewechselt. Management, Aufsichtsrat und Gläubiger von Thomas Cook verhandelten danach bei bei der ebenso renommierten Kanzlei Latham & Watkins an der 99 Bishopsgate in der City of London, wie der schwer angeschlagene Reiseriese gerettet werden kann. Vergangene Woche haben die Royal Bank of Scotland und die Lloyds Bank überraschend zusätzliche 200 Millionen Pfund an frischem Kapital gefordert, damit sie bei der Rettung mitmachen.

Hilfe wie bei Air Berlin?

Dadurch wurde die Situation für das 1841 gegründete Unternehmen auf einen Schlag nochmals brenzliger. Zuletzt soll der Konzern gebeten haben, den Betrag von 200 Millionen zu reduzieren, wie der Sender Sky New schreibt. Bereits die Kapitalspritze von 900 Millionen Pfund durch Aktionäre, Banken und Anleihensgläubiger war nicht einfach unter Dach und Fach zu bringen.

Das Management von Thomas Cook – und damit auch der Thomas Cook Airlines und von Condor – hoffte deshalb zuletzt auch auf Hilfe von der Regierung, wie es etwa bei Air Berlin geschehen ist, als die deutsche Regierung 150 Millionen Euros vergab. Mit dem Geld wurde ein sofortiger Kollaps verhindert und ein geordneter Verkauf ermöglicht. Der Kredit wurde vom Insolvenzverwalter kürzlich vollständig zurückbezahlt.

Rückführung organisiert

Die britische Regierung bestätigte bereits, dass sie bereits Notfallpläne in der Tasche hat. «Wir hoffen, dass Thomas Cook weitermachen kann. Aber für jeden Fall haben wir die Notfallplanung gemacht, um sicherzustellen, dass wir in jedem Worst-Case-Szenario alle diejenigen unterstützen können, die sonst stranden würden», sagte Außenminister Dominic Raab dem Rundfunksender BBC.

Das wurde auch bei der Pleite von Monarch vor zwei Jahren so gemacht. Damals wie heute wurden diverse Airlines angefragt, die mit eigenen Flugzeugen helfen würden, gestrandete Thomas-Cook-Kunden nach Hause zu fliegen.