Unfreiwilliger Rundflug
In acht Stunden von Melbourne nach Melbourne
Passagiere der australischen Airline Jetstar flogen kurz vor Silvester unfreiwillig acht Stunden über Australien. Schuld war ein Kommunikationsfehler.
Boeing 787-8 von Jetstar: Flugzeugwechsel sorgte für Probleme.
Boeing 787-8 von Jetstar: Flugzeugwechsel sorgte für Probleme.
Die Australier lieben Bali, wie die Deutschen Mallorca. Indonesien liegt im Ranking der beliebtesten Auslandsdestinationen der Australier auf Platz zwei. Sandstrände, Korallenriffe, Regenwald und insbesondere Partys locken sie ins Land – auch an Silvester.
Am 27. Dezember wollten Urlauberinnen und Urlauber mit der australischen Airline Jetstar für den Jahreswechsel nach Bali fliegen. Jedoch wurde schon der Abflug von Flug JQ35 von Melbourne nach Denpasar zur Herausforderung, wie «Yahoo News Australia« berichtet. Die Boeing 787-8 mit der Kennung VH-VKE hob erst um 23:14 Uhr mit einer fünfstündigen Verspätung ab.
U-Turn rund 35 Minuten vor Bali
Richtig ärgerlich wurde es für die Reisenden nach rund vier Stunden Flugzeit. Die Maschine drehte ab, flog einen U-Turn über der Nordwestküste des Kontinents und begab sich auf den Rückweg. Nach rund acht Stunden Flugzeit landete die Maschine wieder am Ausgangsflughafen in Melbourne.
U-Turn nach vier Stunden Flugzeit. (Bild: Screenshot Flightradar24)
Grund für die Umkehr war aber kein technischer Defekt, sondern laut der Airline eine «Fehlkommunikation». Gegenüber Yahoo News Australia teilte eine Sprecherin mit: «Wir haben den gestrigen Flug von Melbourne nach Bali auf eine größere Boeing 787 umgestellt, um während der Feiertage mehr Kunden zu befördern.» Regulär setzt die Airline auf den Flügen einen Airbus A321 ein.
Das Problem: Die Airline hatte die indonesische Aufsichtsbehörde vorab nicht über den Flugzeugwechsel informiert und keine Landerechte für das Großraumflugzeug eingeholt. Die Behörden verweigerten kurz vor dem Verlassen des australischen Luftraums die Landung und so war Flug JQ35 zur Rückkehr gezwungen.
Reisende verärgert
Die Kundinnen und Kunden machten daraufhin ihrem Unmut in den Sozialen Medien Luft. Als «dumm» oder «schlechteste Airline der Welt» bezeichneten sie die Airline. Einem Paar soll die Hochzeitsreise verdorben worden sein und andere fragten, ob Jetstar jetzt analog zur Muttergesellschaft Qantas damit bekommen habe, Mystery Flights – also Flüge bei denen Passagiere die Destination erst kurz vor Abflug mitgeteilt wird – aufzulegen.
Einen kleinen Trost gab es am Ende doch. Neben der Übernahme für Hotel- sowie weiteren Transportkosten erhielten alle Betroffenen einen Reisegutschein im Wert von 200 australischen Dollar.