RA-73794
Ural Airlines wollte zwei Mal mit defektem Triebwerk fliegen
Piloten von Ural Airlines mussten bei einem Airbus zwei Mal aufgrund des identischen Problems den Start abbrechen. Jetzt ermittelt die russische Luftfahrtaufsichtsbehörde.
Ein Airbus A321 von Ural Airlines: Die Fluggesellschaft hat Probleme mit den Triebwerken.
Ein Airbus A321 von Ural Airlines: Die Fluggesellschaft hat Probleme mit den Triebwerken.
Dass die russische Luftfahrt von den westlichen Sanktionen schwer getroffen ist, ist ein offenes Geheimnis. Im vergangenen November gelangten interne Papiere der russischen Luftfahrtbehörde an die Öffentlichkeit, die deutlich machten, dass die Luftfahrt des Landes kurz vor dem Kollaps steht. Besonders oft soll es zu Problemen mit Triebwerken kommen.
Aktuelle Vorfälle bei Ural Airlines bestätigen die Probleme. Nach einem Bericht des Portal Aviatorshina, hatte die Fluggesellschaft in zwei Fällen versucht, mit einem defekten Triebwerk zu starten. Betroffen ist der Airbus A321 mit der Kennung RA-73794.
Trotz Überprüfung wieder freigegeben
Am 14. Januar war das 24 Jahre alte Flugzeug eingeplant, um den Flug von Jekaterinburg nach Sotschi durchzuführen. Die Piloten rollten zur Startbahn, beschleunigten und mussten den Start in der Beschleunigungsphase abbrechen. Der Grund war eine instabile Geschwindigkeit. Die Reisenden wurden nach einer fünfstündigen Verspätung mit einem Reserveflugzeug ans Ziel gebracht. Der Airbus wurde von der Airline untersucht und wieder freigegeben.
Nur einen Tag später war das Flugzeug erneut für den Morgenflug von Jekaterinburg nach Sotschi eingeplant. Und wieder mussten die Piloten den Start im letzten Moment abbrechen. Der Airbus rollte zum Terminal zurück und wurde aus dem Betrieb genommen. Ein anderes Flugzeug brachte die Reisenden sechs Stunden später ans Ziel.
Ursache wahrscheinlich mangelnde Wartung
Ural Airlines teilte gegenüber Aviatorshina mit, dass es Probleme mit dem Treibstoffsystem des Triebwerks gegeben hat. Daher muss das Kraftstoff-Kontrollsystem ausgetauscht werden, was derzeit passiert. Die Probleme sorgen für ein weiteres Nachspiel.
Weil zwei Mal binnen 24 Stunden ein identisches Problem aufgetreten ist, hat das russische Verkehrsministerium eine Untersuchung der Vorfälle durch die staatliche Luftfahrtaufsichtsbehörde eingeleitet. Vermutet wird, dass mangelhafte Wartungsarbeiten Auslöser der Probleme sind.