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Verlängerung des A350-1000

Holt Airbus den A350-2000 aus der Mottenkiste?

Airbus prüfte, den A350-1000 zu verlängern. Doch der Flugzeugbauer entschied sich dagegen, auch um den A380 zu schützen. Nun bekommt das gestoppte Projekt frischen Wind.

Vor zwei Jahren beerdigte man in Toulouse das Projekt. Man sehe keinen Markt für einen A350-2000, erklärte Airbus damals. Zuvor hatte der Flugzeugbauer wiederholt erklärt, er prüfe eine Verlängerung des größten A350-Modells. Damit wollte er die Boeing 777-300 ER (396 Passagiere in zwei Klassen) aber auch die 777-9 (425 Passagiere in zwei Klassen) konkurrieren, die beide mehr Passagiere aufnehmen können.

«Wir könnten es jederzeit tun», so der damalige Konzernchef Fabrice Brégier. Eine Stretch-Version des Airbus A350-1000 sei relativ einfach zu bewerkstelligen. Im Visier standen rund 45 zusätzliche Plätze, was den A350-2000 auf eine Kapazität von 410 Passagiere bringen würde. Das Management entschied sich jedoch dagegen. Dies lag daran, dass sich Airbus voll auf die beiden Modelle A350-900 und A350-1000 konzentrieren wollte. Zudem hätte ein XL-A350 den A380 kannibalisiert.

Zwei Hinderungsgründe sind weggefallen

Beide Argumente sind inzwischen hinfällig geworden. Die beiden A350-Modelle sind in der Luft und der Airbus A380 wurde eingestellt. Die Analysten von Leeham News sehen darum neue Argumente für die Wiederaufnahme des Projekts A350-2000.

Airbus würde dabei entgegen kommen, dass der A350 ein von Grund auf neu entwickeltes Flugzeug ist. Boeing hat zwar die 777X im Angebot und überlegt sich auch dort, mit der 777-10 nochmals eine Verlängerung anzubieten. Doch alle Modelle bleiben eine Modernisierung des Klassikers 777. Airbus könnte also ein effizienteres Flugzeug anbieten als der amerikanische Konkurrent.

Neue Triebwerke nötig

Von heute auf morgen kann Airbus das neue Flugzeug trotz theoretischer Machbarkeit nicht anbieten. Denn der Flugzeugbauer hat immer betont, dass es dafür eine Neuversion des Trent XWB-Triebwerks von Rolls-Royce erforderlich sei. Der Motorenbauer arbeitet bereits daran. Der sogenannte Ultrafan wird aber frühestens 2025 verfügbar sein.

im Hinblick darauf hat Airbus allerdings vor Kurzem bereits Designer und Ingenieure für die Betriebsstätten Toulouse und Madrid gesucht, die einen A350 Neo entwickeln können. Gut möglich also, dass der A350 Neo dann in drei Varianten angeboten wird.