Letzte Aktualisierung: um 20:41 Uhr

Vor Gericht

Hochbetagte legten Flughafen Shannon lahm

Zwei Amerikaner mussten sich jetzt in Irland vor Gericht verantworten. Sie waren zuvor in den Flughafen Shannon eingedrungen, um zu protestieren. Ihr Alter: 80 und 85.

Am 17. März 2019 – dem irischen Nationalfeiertag Saint Patrick’s Day – musste der Shannon Airport seinen Betrieb für 40 Minuten einstellen. Dadurch konnten zwei Flüge nur verspätet starten und ein Frachtflugzeug musste erst kreisen, bevor es am Flughafen landen konnte. Der Grund dafür war, dass zwei Unbefugte aufs Gelände gelangt waren.

Die beiden Männer hatten zuvor mit einer Drahtschere ein Loch in den Zaun geschnitten, der den Flughafen schützt. Danach liefen sie auf einen Rollweg zu – unter ihrem Arm trugen sie ein Transparent. Dort wurde das Duo von den Sicherheitskräften gestoppt. Diesen wiesen sich die Eindringlinge als Friedensaktivisten aus und rollten ihr Plakat aus.

Amerikanische Militärflugzeuge am Flughafen Shannon

Die beiden Männer waren allerdings keine Jungendlichen, sondern beide hochbetagt. Tarak Kauff ist inzwischen 80 und Kenneth Mayers 85 Jahre alt. Beide dienten früher als Marineinfanterist und Fallschirmjäger in der US-Armee. Heute engagieren sie sich bei der Organisation Veterans for Peace.

Am Tag ihres Protestes befanden sich amerikanische Militärflugzeuge am Flughafen Shannon. Die betagten Männer «glaubten, dass sie Truppen und Waffen auf ihrem Weg zu illegalen Kriegen im Nahen Osten über den Flughafen transportieren und damit die irische Neutralität und das internationale Recht verletzten», wie sie jetzt zu Protokoll gaben.

Kauff und Mayers müssen Strafe bezahlen

Vergangenen Dienstag standen Kauff und Mayers in Dublin vor Gericht. Die beiden Kriegsveteranen wurden von der Richterin vom Vorwurf der Sachbeschädigung und des Hausfriedensbruchs in der Absicht, eine Straftat zu begehen, freigesprochen. Zugleich wurden sie aber wegen Beeinträchtigung des Betriebs und der Sicherheit eines Flughafens schuldig gesprochen.

Sie müssen je 5000 Euro Strafe bezahlen. «Das Einzige, was wir uns vorzuwerfen haben, ist, dass wir nicht mehr für den Frieden getan haben», sagte Kauff nach der Urteilsverkündung.