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Hi Fly

So kam es zum Tiefflug des A380 über der Algarve

Auf 300 Meter Höhe überflog der Superjumbo von Hi Fly portugiesische Strände. Das sorgte für Aufsehen und verunsicherte Badegäste. Die Fluglinie erklärt, was sie mit dem Tiefflug des Airbus A380 bezweckte.

Der Chef persönlich saß im Cockpit. Carlos Mirpuri, Mitgründer, Mitbesitzer und Vize der von seinem Bruder Paulo geleiteten Hi Fly, pilotierte vergangene Woche als Kapitän den Airbus A380, der in Beja startete und danach Richtung Algarve steuerte. Dort überflog er in rund 300 Meter Höhe die Strände von Faro und Vilamoura.

Der Airbus A380 habe nach einem Wartungscheck einen Flug zur Prüfung der Funktionen gemacht, erklärt ein Sprecher von Hi Fly aeroTELEGRAPH. Das habe rund eine Stunde gedauert. Das tun viele Fluggesellschaften. Mitunter halten sie mit diesen kurzen Flügen auch die A380-Lizenzen ihrer Piloten aufrecht.

Botschaft an die Bewohner und Urlauber der Algarve

Diesen notwendigen Flug habe man mit einem zentralen Anliegen der Mirpuri-Brüder verbinden wollen, so der Sprecher von Hi Fly. Sie setzen sich seit Jahren zur Erhaltung der gefährdeten Korallenriffe ein. Und diese Botschaft ist auch auf dem Airbus A380 mit dem Kennzeichen 9H-MIP verewigt.

Die eine Seite des grünlichen Superjumbos steht für die Hoffnung. «Not too late für Coral Reefs», steht dort, also «Es ist noch nicht zu spät». Auf der anderen Seite ist die Bemalung dunkler, sie zeigt ein abgestorbenes Riff. «Coral Reefs gone by 2050» steht dort, «2050 verschwunden». Auf dem Leitwerk steht: «Which side are you on», also «Auf welcher Seite stehst Du?» Mit dem Tiefflug habe man die Botschaft Bewohnern und Urlaubern der Algarve näher bringen können, so der Sprecher von Hi Fly.

Mädchen begann zu weinen

Nicht alle haben das jedoch verstanden. Einige Urlauber rannten wegen des Tieffluges aus dem Wasser. «Alle am Strand standen auf und wussten nicht, was sie tun sollten», erzählte ein Anwesender der Zeitung Diario de Noticias. Ein anderer erinnert sich: «Die Menschen begannen zu rennen, weil sie das Flugzeug auf sich zukommen sahen». Einige hätten die Notrufnummer der Polizei gerufen.

Und ein dritter Badegast erklärte: «Wir fingen an zu glauben, dass das Flugzeug abstürzen würde». Ein Mädchen habe sogar zu weinen begonnen, weil es auf seinem Stand-up-Paddle-Brett im Wasser nicht habe fliehen können. ,Das Manöver fand in strikter Absprache mit der Flugsicherung statt», so der Hi-Fly-Sprecher.