Letzte Aktualisierung: um 11:27 Uhr

Ausflottung noch 2020

Hi Fly will ihren Airbus A380 nicht mehr

Nach drei Jahren ist Schluss. Die portugiesische Wet-Lease-Spezialistin gibt ihren Airbus A380 wieder zurück. Einst plante Hi Fly mit diversen Superjumbos.

Paulo Mirpuri gab sich immer optimistisch. «Der Preis und die Leasingraten des A380 sind momentan hinreichend attraktiv für die Möglichkeiten, die das Flugzeug einem bietet», sagte er vor drei Jahren im Gespräch mit aeroTELEGRAPH. Und deshalb plante der Chef von Hi Fly fest, neben dem damals eingeflotteten Airbus A380 einen zweiten Superjumbo zu übernehmen.

Dass die portugiesische Wet-Lease-Spezialistin einen gebrauchten A380 in die Flotte einführt, war im Sommer 2017 eine Sensation. Immerhin hatte Airbus schon damals zunehmend Mühe, neue Kunden für den XL-Flieger zu finden. Die Aussicht, dass sich bei kleineren Fluggesellschaften neue Anwendungen des Superjumbos etablieren, war deshalb hochwillkommen.

Leasingvertrag für Airbus A380 läuft aus

Mirpuri selbst sprach sogar von den «nächsten paar» Airbus A380, die man einflotten werde. Doch Hi Fly verschob die angekündigte Übernahme des zweiten Superjumbos immer wieder, zuerst auf 2019, dann auf 2020. Nun ist definitiv klar: Dazu wird es nicht kommen.

Wie Hi Fly am Dienstag (3. November) bekannt gab, verlässt der Airbus A380 mit dem Kennzeichen 9H-MIP die Flotte wieder. Man gebe ihn gegen Ende des Jahres zurück, wenn der Leasingvertrag auslaufe. «Die Covid-19-Pandemie hat die Nachfrage nach sehr großen Flugzeugen drastisch reduziert», erklärt Hi Fly.

Hi Fly will mehr Airbus A330

Ersetzt werden soll er durch zusätzliche Airbus A330, wie die Fluggesellschaft in einer Mitteilung schreibt. Ob es sich dabei um gebrauchte A330 handelt oder um weitere A330 Neo, sagt sie nicht. Die Flotte von Hi Fly besteht derzeit aus zwei Airbus A319, zwei A321, zwei A330-200, vier A330-300, zwei A330-900, sechs A340 sowie dem A380.

Mit der Ausflottung des größten Flugzeuges bei Hi Fly und zuvor Air France schrumpft der A380-Betreiber-Club definitiv auf 13 Mitglieder. Aktuell im Einsatz ist das Megaflugzeug allerdings bei sehr wenigen Airlines.