Wet-Lease-Vertrag
Helvetic-Eigner wirft Swiss Vertragsbruch vor
In der Corona-Krise reduzierte Swiss die Anzahl der Flugzeuge, die sie von Helvetic Airways in Anspruch nahm. Das sah Eigentümer Martin Ebner gar nicht gern.
Embraer E190-E2 von Helvetic: Flog weniger für Swiss.
Embraer E190-E2 von Helvetic: Flog weniger für Swiss.
Die Pandemie warf die Pläne fast aller Airlines durcheinander. Wer ausbauen wollte, baute ab. So auch Swiss. Im Rahmen eines Sparprogramms gab die Lufthansa-Tochter auch bekannt, weniger Flugzeuge von Helvetic Airways im Wet-Lease – also inklusive Besatzung – nutzen zu wollen als ursprünglich geplant.
Statt wie vertraglich vereinbart bis zu acht, kamen bei Swiss nur noch vier Embraer-Jets von Helvetic Airways zum Einsatz. Rückblickend sieht der Besitzer der Fluggesellschaft das ziemlich kritisch. «Es war leider Vertragsbruch», sagt Martin Ebner in einem Interview mit den Zeitungen des Verlags CH Media. Doch inzwischen sei das Thema für ihn erledigt.
Ab Sommer wieder sechs Jets im Einsatz
Denn: Swiss gab mittlerweile auch bekannt, wieder mehr und auch größere Jets von Helvetic im Wet-Lease zu mieten. «Ab Sommer fliegen wir wieder mit mindestens sechs Flugzeugen, das scheint sich also eingerenkt zu haben. Ich habe kein Interesse, dieses Thema weiter nach außen zu tragen», so Ebner.
Dass Swiss die Zahl der in Anspruch genommenen Jets von Helvetic reduziert hatte, lag auch daran, dass es sonst von Seiten des Personals massiven Widerstand gegeben hätte. Denn zum Sparprogramm wegen Corona gehörte neben der Verkleinerung der Flotte um 15 Flugzeuge auch der Abbau von 1700 Vollzeitstellen. Nicht zuletzt um das eigene Personal nicht vor den Kopf zu stoßen, setzte Swiss den Rotstift auch bei der größten Wet-Lease-Partnerin an.