Deutlich schwarze Zahlen
Gute Stimmung trotz Streik bei Austrian Airlines
Die Aua ist zurück in den schwarzen Zahlen und will dort auch bleiben. Von den Mitarbeitenden fordert das Management Maß.
Flotte von Austrian: Wann der erste Dreamliner kommt, will die Airline noch nicht verraten.
Flotte von Austrian: Wann der erste Dreamliner kommt, will die Airline noch nicht verraten.
Selten zuvor hat man so zufriedene Gesichter beim Management von Austrian Airlines anlässlich einer Bilanzpressekonferenz gesehen, wie am Donnerstag (7. März) am Flughafen Wien. Der Grund für die gute Laune von Geschäftsführerin Annette Mann (zugeschaltet aus Deutschland), Verkaufsdirektor Michael Trestl und Flugbetriebsleiter Francesco Sciortino war die Verkündung der Geschäftsergebnisse für das abgelaufene Jahr 2023.
Austrian Airlines ist nach einem leichten positiven Gewinn von drei Millionen Euro im Jahr 2022 wieder deutlich in die Gewinnzone mit einem Betriebsgewinn von 127 Millionen Euro geflogen. Mit einer Auslastung von 81,9 Prozent verzeichnete Austrian ebenfalls einen Höchstwert in der Unternehmensgeschichte.
Stimmung in der Kabine aufgeheizt
Der Jahresumsatz 2023 stieg um 25 Prozent auf 2,406 Milliarden Euro wodurch erstmals auch eine Erfolgsbeteiligung für die Mitarbeiter von insgesamt mehr als 30 Millionen Euro als Boni an die Mitarbeiter ausgeschüttet wird. Erstmalig in der Geschichte und hoffentlich auch nicht letztmalig, wie Annette Mann betont. Ob dies dazu beiträgt, die aufgeheizte Stimmung unter den Mitarbeitern des fliegenden Personals nach den schleppenden Kollektivvertragsverhandlungen zu verbessern, bleibt fraglich.
In einer ersten Betriebsversammlung am 1. März waren am Standort Wien bereits 138 Flüge ausgefallen, eine neuerliche Betriebsversammlung, die bereits für den 8.März angesetzt war und für die bereits vorsorglich 150 Flüge gestrichen wurden, musste vom Vida-Betriebsrat jetzt kurzfristig abgesagt werden. Grund dafür sind «sicherheitstechnische Revisionsarbeiten» in den Konferenzräumlichkeiten des Flughafen Wien. Dass der Flughafen für eine solche Veranstaltung keine andere Konferenzfläche bereitstellen konnte, wurde von den Gewerkschaftsvertretern heftigst kritisiert.
Schaden von vier Millionen Euro
Austrian Airlines ist bereits durch die erste Betriebsversammlung am 1.März ein Schaden von rund vier Millionen Euro entstanden, weshalb man eine Unterlassungsklage gegen die Gewerkschaft Vida eingebracht hatte. Operationschef Francesco Sciortino wünscht sich beim Thema eine sachliche Rückkehr zum Verhandlungstisch und findet, dass eine Betriebsversammlung mit Warnstreik und Flugausfällen überzogen ist: «Wir hoffen, dass es keine weiteren Streiks gibt und erwarten das alle wieder am Verhandlungstisch zusammenkommen, um nach gemeinsamen Lösungen zu suchen.»