Letzte Aktualisierung: um 18:40 Uhr

Triebwerksinspektionen

Großteil der Embraer E2 von KLM steht am Boden

Von 14 Embraer E195-E2 der niederländischen Airline stehen derzeit mehr als die Hälfte am Boden. Grund sind Probleme mit den Triebwerken von Pratt and Whitney.

Mit einer Flotte von bislang 14 E2-Jets gehört KLM schon jetzt zu den größten Betreibern der neuen Regionalflieger von Embraer. Insgesamt erhält die niederländische Airline mindestens 24 Flugzeuge der E2-Familie. Doch aktuell stehen von den 14 Fliegern, die für die Regionaltochter KLM Cityhopper fliegen, acht am Boden.

Gerade bei ganz neuen Fliegern ist das ungewöhnlich. Teilweise sind die Embraer E195-E2 seit Weihnachten nicht mehr abgehoben, andere seit Mitte Dezember nicht mehr. Zwei Maschinen fliegen bereits seit Herbst nicht mehr. Die E195-E2 mit dem Kennzeichen PH-NXL etwa hob ab 9. Oktober letztmals ab, die PH-NXC sogar bereits am 11. September 2022.

Wie bei den Airbus A220

Laut dem niederländischen Portal Luchtvaartnieuws ist ein Grund für die Inaktivität der Flotte, dass Inspektionen an den Triebwerken der E2 nötig sind, den Pratt & Whitney PW1900. Das Problem ist das gleiche wie beim Airbus A220, der mit den verwandten Triebwerken PW1500 ausgestattet ist.

So wurde etwa erst kürzlich bekannt, dass die Airbus A220 von Air Tanzania derzeit kaum abheben. Die Airline erklärte, man warte auf Reparaturslots für die Triebwerke. Ersatzmotoren waren aufgrund der angespannten Situation bei den Lieferanten des Herstellers nicht verfügbar.

Lufttüchtigkeitsanweisung aus USA

Die amerikanische Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration FAA hatte erst kürzlich eine Lufttüchtigkeitsanweisung für die Triebwerke herausgegeben. Anlass ist «eine unkontrollierte Abschaltung von zwei Triebwerken bei der Landung, die aufgrund des Verlusts der Triebwerksleistung und der Hydrauliksysteme zu einer Beeinträchtigung der Bremsleistung führte», heißt es.

Die vorgeschlagene Lufttüchtigkeitsanweisung sieht vor, die Software der elektronischen Triebwerkssteuerung zu aktualisieren. Die FAA gibt allerdings an, dass dies pro Flugzeug lediglich zwei Arbeitsstunden braucht. Sollte das auch bei KLM der Grund für die geparkten Flieger sein, sind also wohl wirklich kaum Slots für Reparaturen verfügbar. Allenfalls spielt da auch Krankheit eine Rolle