Letzte Aktualisierung: um 12:03 Uhr

Auch mal Beechcraft 1900

Green Airlines setzt auf neuen Partner und kleinere Flieger

Die junge deutsche Fluggesellschaft wechselt kurz vor dem Start ihren Partner und damit die Flotte aus. Green Airlines wechselt zu Chalair.

«Natürlich haben wir Respekt vor der Situation», sagte Mitgründer Daniel Sander im Juli im Interview mit aeroTELEGRAPH. Man habe aber den Vorteil, bei den Kosten «sehr schlank aufgestellt» zu sein. «Wir haben nur rund zehn Mitarbeiter, besitzen keine eigenen Flugzeuge und haben keine langfristigen Leasingverträge.»

Green Airlines will am 1. November – so das neueste Startdatum – mit Flügen vom Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden nach Berlin starten, ab Januar 2021 soll dann auch Hamburg angesteuert werden. Für die Sommersaison ist zudem ein Flug nach Sylt geplant. Auf den Strecken hätte eigentlich die dänische Air Alsie  mit ATR 72 im Wet-Lease für die junge deutsche Fluggesellschaft unterwegs sein sollen.

Französische Kleinstairline

Doch wie Green Airlines bestätigt, wurde der Partner inzwischen ausgewechselt. Statt Air Alsie wird Chalair für Green Airlines fliegen. Sie ist eine Charterairline, die in Frankreich auch Liniendienste anbietet. Sie fliegt regelmäßig von Bordeaux nach Brest, Nantes und Montpellier, von Lyon nach Limoges, Paris, Poitiers und La Rochelle und von Paris-Orly nach Quimper.

Der Wechsel zu Chalair hat auch Auswirkungen auf die Flotte. So könne man «das eingesetzte Fluggerät in Zukunft flexibel an die Buchungszahlen anpassen» so eine Sprecherin von Green Airlines. Zudem werde man «noch stärker dem Anspruch an nachhaltigen und grünen Flugverkehr gerecht».

Flexible Leasingverträge

Für die Hauptstrecke sieht Green Airlines weiterhin eine ATR 72 vor. Bei «kleinerem Passagieraufkommen» greife man aber auch auf eine ATR 42 zurück. Und wenn noch weniger Buchungen vorhanden sind, etwa wegen der Covid-19-Pandemie, könne es auch einmal eine 19-plätzige Beechcraft 1900 sein.

Auch was die zweite Basis anbetrifft, gibt sich Green Airlines zuversichtlich. Mit dem Flughafen Paderborn/Lippstadt führe man derzeit «sehr gute Gespräche». Noch sei es aber zu früh, um Konkretes dazu zu sagen.

Name ist Programm

Green Airlines ist eine virtuelle Fluggesellschaft ohne eigene Flotte. Der ganze Flugbetrieb wird von der Partnerin übernommen, die jetzt ausgewechselt wurde. Der Name ist zudem Programm. Das Unternehmen will «klimapositives Fliegen ermöglichen». Jeder Flug wird von der neuen deutschen Fluggesellschaft überkompensiert.