Letzte Aktualisierung: um 17:17 Uhr

Rekordregen

Gota fria setzt Flughafen Valencia unter Wasser

Der Flughafen der ostspanischen Stadt musste aufgrund des schweren Unwetters zeitweise den Betrieb einstellen. Vorfeld und Pisten des Airports von Valencia standen unter Wasser.

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Die Bilanz ist verheerend: Bei der schwersten Flutkatastrophe in Spanien seit fast 30 Jahren sind mindestens 95 Menschen ums Leben gekommen. Hunderte werden noch vermisst und mindestens 115.000 Menschen sind ohne Strom. Besonders betroffen ist der Südosten des Landes. In der Region Valencia fiel innerhalb von acht Stunden so viel Regen, wie sonst in einem ganzen Jahr.

Das Wetterphänomen heißt Gota fría, was wörtlich übersetzt kalter Tropfen bedeutet. Es tritt in Spanien regelmäßig im Herbst auf. Kalte Luft aus hohen Lagen trifft dabei auf warme, feuchte Mittelmeerluft, was zu sehr heftigen Regenfällen und teils extremen Unwettern führen kann. Der starke Temperaturunterschied destabilisiert die Atmosphäre und kann Starkregen, Überschwemmungen und Sturmböen auslösen.

500 Liter pro Quadratmeter

Meteorologen warnten seit Montag vor starken Regenfällen. Während der Montag ruhig blieb, setzte der heftige Regen am Dienstag (29. Oktober) ein. Teilweise fielen binnen kürzester Zeit bis zu 500 Liter Regen pro Quadratmeter. Straßen wurden unpassierbar, Autobahnabschnitte und der Bahnverkehr rund um Valencia sowie Teile des Flugverkehrs waren betroffen.

Der Flughafen von Valencia stand innerhalb von kürzester Zeit unter Wasser. Bilder in den Sozialen Netzwerken zeigen das überflutete Vorfeld sowie Wassermassen, die auf der Start- und Landebahn stehen. Der Flugverkehr wurde umgehend eingestellt. Laut dem Flughafenbetreiber Aena wurden insgesamt 30 Flüge zu anderen Städten, wie Barcelona und Alicante, umgeleitet. 49 wurden annulliert.

Zu Fuß zum Flughafen

Hunderte Reisende verbrachten die Nacht schlafend im Flughafen und warteten auf die Wiederaufnahme des Flugverkehrs. Auch am Mittwoch (30. Oktober) wurden weitere Flüge umgeleitet oder gestrichen. Weil die U-Bahn ihren Betrieb eingestellt hat, war der Flughafen nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Bilder zeigen, wie Passagiere zu Fuß zum Flughafen liefen.

Das Unwetter hatte aber auch Auswirkungen auf andere Flughäfen in der Region. Etwa 50 Starts am Flughafen Malaga verzögerten sich am frühen Mittwochmorgen um durchschnittlich 15 Minuten. Grund waren Sicherheitsmaßnahmen, die wegen Blitzen und starkem Regen getroffen werden mussten. Es musste kein Flug gestrichen werden. Mittlerweile läuft der Flugverkehr wieder normal.