Letzte Aktualisierung: um 10:51 Uhr

Lufthansa-Chef Carsten Spohr

«Glaube, dass ITA unsere Nummer zwei werden kann nach Swiss»

Lufthansa stellt ihre Pläne für ITA Airways in Rom und Mailand vor. Konzernchef Carsten Spohr preist das südlichste Drehkreuz und das größte Einzugsgebiet der Gruppe.

Lufthansa steigt bei ITA Airways ein und will die Airline bald ganz schlucken. «Unser Fokus liegt darauf, ein profitables Langstreckengeschäft ab Rom aufzubauen», sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Freitag (26. Mai) zu seinen Pläne für das Netzwerk. Dabei sollen internationale Fluggäste der Lufthansa-Gruppe über Rom-Fiumicino reisen, aber auch das Zubringer-Netzwerk von ITA Airways innerhalb Italiens will Lufthansa verbessern.

Kern des Langstreckengeschäfts ab Rom werden laut Spohr Transatlantik-Flüge nach Nord- und Südamerika. Dort soll Lufthansas Partnerschaft mit United Airlines und Air Canada den ITA-Fluggästen weitere Anschlussmöglichkeiten bieten. Aber auch Flüge nach Asien, Nordafrika und in den Nahen Osten ab Rom sind dem Lufthansa-Chef wichtig. Spohr nannte «Tokio, Delhi, Kairo, Algier und Tunis» als Beispiele für Destinationen.

Ausbau in Mailand-Linate an den Wochenenden

Zum zweiten großen ITA-Airport Mailand-Linate sagte Spohr, Mailand habe das drittgrößte europäische Einzugsgebiet nach London und Paris. «Das wird das stärkste Einzugsgebiet der Lufthansa Group», so der Manager. Man werde dort Service und Infrastruktur verbessern und das ITA-Netzwerk optimieren. Im dortigen Punkt-zu-Punkt-Verkehr sehe man weiteres Potenzial gerade im touristische Bereich, «besonders an den Wochenenden».

Spohr lobte auch die Anziehungskraft Italiens. «Wir haben in unseren Flugzeugen mehr Amerikaner, die nach Italien fliegen als nach Deutschland», sagte er. Zudem gebe es in China große Nachfrage nach Italien-Reisen und auch in Indien wachse das Interesse.

Lufthansas südlichstes Drehkreuz

Rom wird das südlichste Drehkreuz der Lufthansa-Gruppe. Das sei auch wichtig, da die Konkurrenz Drehkreuze in Madrid (IAG) und Paris (Air France-KLM) habe, sagte Spohr. Perspektivisch sei es auch von Vorteil für Verbindungen nach Afrika und Südostasien.

Gefragt nach einem Vergleich zu den Übernahmen von Brussels Airlines, Austrian Airlines und Swiss sagte Spohr im Gespräch mit Analysten und Medienvertretern: «Wenn man auf die strategische Bedeutung und die Größe des Marktes schaut, glaube ich definitiv, dass ITA unsere Nummer zwei werden kann nach Swiss eines Tages.»