Gläubigerschutz
Nun ist auch Small Planet Litauen in Schieflage
Zuerst Deutschland, dann Polen, jetzt Litauen. Die dritte Tochter von Small Planet Airlines hat Gläubigerschutz beantragt. Die Flüge finden aber weiterhin statt.
Flieger von Small Planet Airlines Litauen: Das Geschäft ist an sich profitabel.
Flieger von Small Planet Airlines Litauen: Das Geschäft ist an sich profitabel.
Es ist wie bei den Dominosteinen: Fällt der erste, reißt er den zweiten mit und der bringt den dritten zu Fall. Am 18. September stellte Small Planet Airlines Deutschland einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Rund drei Wochen später leitete die polnische Schwester eine Restrukturierung nach polnischem Recht ein. Und jetzt rettet sich Small Planet Airlines Litauen unter Gläubigerschutz.
Die litauische Muttergesellschaft der Small-Planet-Gruppe leidet unter den Insolvenzverfahren ihrer beiden Töchter. Zum einen habe man Dienste für die Fluggesellschaften nicht mehr in Rechnung stellen können, heißt es in einer Mitteilung vom Dienstag (23. Oktober). Dadurch muss Small Planet Litauen hohe Summen abschreiben. Zudem hat sie für ihre Airlines in Deutschland und Polen Garantien ausgesprochen und muss nun dafür gerade stehen. Das hat weitere hohe Zahlungen zur Folge.
Alle Flieger im Winter im Einsatz
Small Planet betont, dass das Geschäft in Litauen im Gegensatz zu dem in Deutschland und dem in Polen eigentlich profitabel sei. Bis zum Ende des Jahres erwarte man einen betrieblichen Gewinn von 3,4 Millionen Euro, schreibt das Unternehmen. Die außerordentlichen Ausgaben führen jedoch unter dem Strich zu tiefroten Zahlen. Dennoch sei man offen für neue Investoren bei der litauischen Tochter, erklärt das Unternehmen. «Das würde die Restrukturierung von Small Planet Airlines Litauen vereinfachen.»
Während man in Deutschland und Polen einen Investor suche und die beiden Fluggesellschaften auch nur mit einem neuen Eigentümer überleben könnten, sei man in Litauen alleine in der Lage, das Geschäft fortzuführen, heißt es. Alle Flüge würden denn auch wie geplant durchgeführt. Die acht Airbus A320 in der Flotte seien alle im Winter fest verplant. Zwei würden ab Vilnius fliegen, einer ab Billund, zwei im Wet-Lease für die neue vietnamesische Fluglinie Bamboo Airways und zwei bei der kambodschanischen Tochter. Einen A320 stelle man als Reserve ab.