Isländischer Billigflieger
Gläubiger halten Wow Air am Leben
Die isländische Fluglinie hat alle Gläubiger bis auf einen auf ihre Seite gezogen. Spannend bleibt, wie es mit Wow-Air-Gründer und -Chef Skúli Mogensen weitergeht.
Wow-Air-Gründer und -Chef Skúli Mogensen: Hat eine Pleite vorerst abgewendet.
Wow-Air-Gründer und -Chef Skúli Mogensen: Hat eine Pleite vorerst abgewendet.
Zuerst waren Gespräche mit Icelandair gescheitert, dann mit Indigo Partners und schließlich erneut mit Icelandair. Wow Air findet einfach keinen Partner. Schnell erklärte der isländische Billigflieger jedoch am Sonntag (24. März), man führe «fortgeschrittene Gespräche mit Anleihenbesitzern und anderen Gläubigern», um Schulden in Kapital umzuwandeln. Am Dienstag (26. März) meldet die Airline nun einen Erfolg.
«Die Anleihegläubiger haben formell zugestimmt, ihre Anleihen in Eigenkapital umzuwandeln», so Wow Air in einer kurzen Stellungnahme. Zudem habe man Gespräche mit Investoren zur weiteren Finanzierung begonnen. Dies sei ein «wichtiger Meilenstein dafür, das Unternehmen finanziell zu restrukturieren» und nachhaltig abzusichern.
Mogensen hält weiterhin großen Anteil
Islands öffentlich-rechtlicher Rundfunksender Ríkisútvarpið RÚV berichtet, alle Gläubiger hätten – mit einer Ausnahme – dem Deal zugestimmt und somit Forderungen in Höhe von 15 Milliarden Isländischen Kronen oder umgerechnet knapp 110 Millionen Euro umgewandelt. Dafür würden sie nun 49 Prozent an Wow Air halten. Die Ausnahme bildet demnach Isavia, staatliche Flugsicherung und Flughafenbetreiber. Wow Air schuldet ihr RÚV zufolge 1 Milliarde Isländische Kronen oder umgerechnet rund 7,3 Millionen Euro.
Sigthor Kristinn Skúlason, Chef der Bodenabfertigungsfirma Airport Associates, die auch zu den Gläubigern zählt, sagte gegenüber dem Sender, Wow-Air-Gründer und -Chef Skúli Mogensen habe den Deal in drei Telefonkonferenzen seit dem Wochenende zustande gebracht und somit eine Pleite verhindert. Skúlason erklärte, Mogensen werde weiterhin einen großen Anteil an Wow Air halten. Die künftige Rolle des aktuellen Airline-Chefs sei jedoch noch nicht klar und liege in den Händen eines künftigen neuen Eigentümers.