Letzte Aktualisierung: um 9:47 Uhr

Nach Insolvenz in Deutschland

Germania Schweiz macht weiter

Während Germania in Deutschland insolvent ist, fliegt die Schweizer Germania Flug weiter. Trotzdem ist die Pleite der großen Schwester für sie eine Herausforderung.

Flug ST3711 aus Fuerteventura landete kurz nach 1 Uhr nachts in Nürnberg. Es war der letzte in der 30-jährigen Geschichte der deutschen Fluggesellschaft. Germania meldete Insolvenz an und stellte in der Nacht auf Dienstag (5. Februar) den Betrieb ein. Ihre kleine Schweizer Schwester mit dem offiziellen Namen Germania Flug hingegen fliegt weiter. Während die Flieger an deutschen Flughäfen am Boden blieben, hob ihr Flug GM6042 am Dienstagmorgen um 6:55 Uhr pünktlich in Zürich in Richtung Pristina ab.

«Bei uns läuft der Betrieb wie gewohnt weiter. Wir sind auf Kurs, das heißt der laufende Winterflugplan sowie der Sommerflugplan 2019 werden wie geplant aufrechterhalten und die Planung für den Winter 2019/20 läuft bereits», kommentiert
Aufsichtsrat Urs Pelizzoni. Dennoch bedeutet die Insolvenz in Deutschland für die rechtlich selbstständige Schweizer Airline eine Phase der Unsicherheit. Denn sie arbeitete in den Bereichen Technik, Vertrieb und Einkauf mit der Gruppe zusammen. Diese Unterstützung fällt nun auf einen Schlag weg.

Drei Flugzeuge

Auch in der Flottenplanung gab es eine enge Koordination. So hätte Germania Schweiz diesen Sommer ein Flugzeug der Gruppe als Verstärkung erhalten sollen. Zudem waren A320 Neo aus der Bestellung von 2016 für sie vorgesehen. Nicht zuletzt besitzt sie aber auch den gleichen grün-weißen Markenauftritt, was nun zum Nachteil werden könnte. Zudem muss sie neue Aktionäre suchen.

Germania Flug wurde im August 2014 gegründet. Die Germania Beteiligungsgesellschaft als Dachgesellschaft der Gruppe besitzt direkt 40 Prozent des Kapitals der Schweizer Airline. Diese hat aktuell zwei Airbus A319 und einen A321 in der Flotte, im Sommer setzt sie zudem einen geleasten A319 der bulgarischen Schwester Bulgarian Eagle ein. Sie führt Flüge zu Reisezielen rund um das Mittelmeer und zu ethnischen Destinationen wie etwa in den Kosovo durch.