Mit Ethiopian Airlines
Gericht groundet Nigeria Air noch vor dem Start
Nigeria baut mit Ethiopian Airlines eine neue Nationalairline auf. Doch die anderen Fluglinien des Landes haben etwas gegen den Start von Nigeria Air.
Nigeria Air: Hebt sie ab oder nicht?
Nigeria Air: Hebt sie ab oder nicht?
Es brauchte bereits mehrere Anläufe. Schon 2018 verkündete die nigerianische Regierung Pläne, eine neue Nationalairline zu gründen. Ein paar Monate später setzte sie das Projekt wieder aus – um es 2021 wiederzubeleben. Eine Fluggesellschaft namens NG Eagle starte als neue nationale Fluglinie, hieß es. Doch auch sie hob nicht ab.
Im April des laufenden Jahres dann die nächste Ankündigung: Schon im Juli solle Nigeria Air als neue staatliche Fluglinie abheben. Auch daraus wurde nichts. Im September teilte die Regierung mit, mittlerweile sei Juni 2023 als neuer Starttermin anvisiert. Damit das auch klappt, holte die Regierung des Landes als Partnerin Ethiopian Airlines an Bord.
Ethiopian wird 49 Prozent halten
Und auch das Projekt steht nun wieder auf der Kippe. Ein nigerianisches Gericht hat die Airline gegroundet, bevor sie überhaupt loslegen konnte. Obwohl sie bereits die Betriebslizenz hat, darf sie vorerst nicht starten.
Ethiopian hält einen Anteil von 49 Prozent an der Fluggesellschaft, während die nigerianischen Firmen MRS Oil and Gas und Skyway Aviation Handling zusammen 46 Prozent an Nigeria Air halten. Die nigerianische Regierung will die restlichen 5 Prozent kontrollieren.
Keine Sicherheitsprüfungen?
Doch gegen genau diese Verteilung der Anteile haben die bereits existierenden nigerianischen Fluggesellschaften etwas, berichtet die Zeitung This Day. Der Verband Airline Operators of Nigeria, vertreten von Azman Air, Air Peace, Max Air, United Nigeria Airlines und Topbrass Aviation war der Kläger im Prozess, der den Stopp zur Folge hatte.
Sie warfen der Regierung vor, die Betriebslizenz ohne die üblichen Sicherheitsprüfungen erteilt zu haben. Die nigerianischen Fluggesellschaften fürchten zudem, dass Ethiopian Airlines die neue Fluglinie vor allem nutzen wolle, um in den nigerianischen Markt einzudringen.
Regierung bleibt beim Plan
Die Regierung sieht das anders. Die neue Nationalairline sei wichtig für Stabilität und Wirtschaft des Landes. Trotz des Gerichtsbeschlusses betonte der Luftfahrtminister Hadi Sirika daher, dass die Regierung nicht von dem Plan abrücken werde, Nigeria Air in die Luft zu bringen.