Frontier und Spirit fusionieren
Gemeinsam gegen American, Delta, Southwest und United
Frontier und Spirit schließen sich zusammen. Dadurch entsteht in den USA eine neue große Airline. Sie will mit niedrigen Preisen aggressiv expandieren und den großen Vier Marktanteile abluchsen.
Airbus A320 von Spirit: Die Billigairline fliegt künftig im Takt mit Frontier.
Airbus A320 von Spirit: Die Billigairline fliegt künftig im Takt mit Frontier.
Sie behaupten, nicht weniger zu wollen, als «die Branche zum Nutzen der Verbraucherinnen und Verbraucher zu verändern». Zusammen werde man mehr Flüge zu Zielen in den USA, in Lateinamerika und in der Karibik zu ultrablilligen Tarifen anbieten, erklären Frontier und Spirit. Und dies sowohl von Metropolen als auch von unterversorgten Städten aus. Dank der Fusion verbessere man die eigene finanzielle Situation und könne die Expansion beschleunigen.
Die beiden Billigairlines aus den USA gaben am Montag (7. Februar) ihren Zusammenschluss bekannt. «Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit Frontier die Demokratisierung des Flugverkehrs voranzutreiben», sagt Spirit-Chef Ted Christie. Man werde «einen aggressiven Konkurrenten im Niedrigpreissegment schaffen» und damit «den Wettbewerbsdruck erhöhen», fährt der Manager fort.
Vor Alaska Air und Jetblue
Gegen wen sich die beiden Billigairlines mit ihrer Fusion richten, machen sie unverhohlen klar. Man wolle die «dominierenden Big-Four-Fluggesellschaften» angreifen. Gemeinsam werden Frontier und Spirit zur Nummer fünf in den USA – hinter American, Delta, Southwest und United. Alleine lagen sie gemessen an den Passagierzahlen auf Rang sieben und zehn. Zusammen wären sie 2019 auf 55 Millionen Fluggäste gekommen und hätten deutlich vor Alaska Airlines (47 Millionen) und Jetblue (44 Millionen) gelegen.
Die eigenen Netze seien komplementär, erklären Frontier und Spirit. Vereinigt werde man deshalb über 1000 Flüge pro Tag zu 145 Zielen in 19 Ländern anbieten können. Die Fusion bringe zwar dank Synergien Einsparungen von 500 Millionen Dollar jährlich. Dennoch wolle man weiter expandieren und werde eine Stelle für jeden haben, der an Bord bleiben wolle. Auch bei der Flotte ergänzen sich die beiden Billigairlines bestens. Beide sind Airbus-Betreiber.
Wie heißt die neue Fluggesellschaft?
Die Transaktion soll in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres abgeschlossen werden. Einige Fragen haben die beiden noch zu klären. Das Management, der Hauptsitz und auch die Marke der vereinigten Fluggesellschaft würden von einem speziellen Gremium bestimmt, so die beiden Airlines. Geführt wird es von William «Bill» Franke. Er ist heute Aufsichtsratspräsident von Frontier, aber vor allem auch der Grüner von Indigo Partners.
Die Investmentgesellschaft mit Sitz in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona ist an diversen Billigairlines beteiligt. So gehören ihr Anteile an Frontier (USA), Volaris (Mexiko), Wizz Air (Ungarn) und Jetsmart (Chile).