Flughafen zum Spottpreis
Ciudad Real sollte die praktische Alternative zu Madrid Barajas werden. Doch der Flughafen ging pleite. Nun steht er für 100 Millionen Euro zum Verkauf.
Deaktiviert: So begrüßt die Homepage des Flughafens Besucher.
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span>Bis zum 14. September haben die Interessenten noch Zeit. Bis dahin können sie dem Konkursrichter ihre Vorstellungen für die Zukunft des Aeropuerto Central de Ciudad Real unterbreiten. Wer vernünftige Perspektiven aufzeigt und 100 Millionen bereit zu zahlen ist, der bekommt den ersten privaten spanischen Flughafen. Es ist ein Spottpreis. Denn der Bau kostete 410 Millionen. Und gebraucht wurde die Anlage seit der Eröffnung 2008 nur sehr wenig.
Ciudad Real war als Alternative zum chronisch überlasteten Madrid-Barajas geplant. Es wurde geklotzt, nicht gekleckert. Eine Piste von 4000 Metern, die 17 Flugbewegungen pro Stunde erlaubt; ein Terminal, das drei Millionen Passagiere pro Jahr abfertigen kann; ein großer Frachtbereich. Doch die hochtrabenden Pläne wurden nie erfüllt. Im Herbst 2011 zog sich Vueling als letzte Fluggesellschaft zurück. Im April 2012 wurde der Flughafen dann endgültig geschlossen. Seither herrscht dort gespenstische Ruhe.
Auktion in drei Phasen
Inzwischen ist selbst die Homepage abgeschaltet. Denn die private Betreibergesellschaft kann nicht mehr zahlen. Sie ist insolvent. Gibt niemand dem Konkursrichter ein Angebot von mehr als 100 Millionen Euro ab, geht die Auktion in eine zweite Runde. Dann gilt als Mindestpreis 80 Millionen. Und wenn auch dann niemand bietet, dann wird eine freie Auktion ohne Mindestgebot durchgeführt. So oder so reichen die Einnahmen nicht, um die Schulden zu tilgen. Sie betragen 320 Millionen Euro.
Eine Interessentin gab sich bereits zu erkennen. Die im Februar gegründete Kriber Airlines möchte den Flughafen gerne übernehmen. Sie möchte dort 1500 Arbeitsplätze schaffen und Fracht- und Passagierflüge durchführen. Doch wer genau hinter dem Unternehmen steckt, ist nicht bekannt. Nur so viel weiß man: Es will nur 40 Millionen zahlen.