Flattern
Gefährliche Schwingungen an der Boeing 747
Die amerikanische Aufsichtsbehörde FAA schickt alle Boeing 747-8 in die Reparatur. Bei gewissen Manövern kann es zu Schwingungen der Tragflächen kommen, die gefährlich werden können.
Boeing 747-8: Sowohl Exemplare der Fracht- als auch der Passagierversion müssen repariert werden.
Boeing 747-8: Sowohl Exemplare der Fracht- als auch der Passagierversion müssen repariert werden.
Das Phänomen wurde in den Dreissigerjahren des letzten Jahrhunderts erstmals beobachtet. Damals wurden Flugzeuge immer schneller. Da bemerkte man, dass Teile – etwa die Tragflächen – unter gewissen Bedingungen so stark zu schwingen beginnen können, dass sie auseinander zu brechen drohen. Das passiert immer dann, wenn zwei Schwingungen mit unterschiedlicher Stärke aufeinander treffen und sich verstärken (siehe Video unten).
Neue Flugzeuge werden daher standardmässig auf das so genannte Flattern (Englisch: Flutter) geprüft. Dazu werden sie den speziellen Flutter-Tests unterzogen. Mit strukturellen Maßnahmen beim Bau kann man die gefährlichen Schwingungen nämlich neutralisieren. Dennoch bemerkt man bei den Tests offenbar nicht alle Mängel. Denn die amerikanische Aufsichtsbehörde Federal Aviation Administration FAA mahnte nun alle Betreiber von Boeing 747-8 vor gefährlichem Flattern.
Fünf Jahre Zeit für Reparatur
Konkret mahnt die FAA, dass es unter gewissen Manövern wie Beschleunigung und Kurven bei der Boeing 747-8 zu Flattern kommen könnte. Die Wahrscheinlichkeit ist indes gering. Es müssen hohe G-Kräfte wirken und gewisse Systeme gleichzeitig ausfallen. Die Behörde verlangt denn auch keine Sofortmaßnahmen, sondern lässt Betreibern fünf Jahre Zeit.
Die Reparaturpflicht betrifft alle in den USA im Einsatz stehenden 747-8. Die Kosten von rund 50.000 Dollar pro Flieger übernimmt Boeing. Andere Behörden dürften mit ihren Empfehlungen bald nachziehen.