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Leistung und Reichweite

Frontier will Airbus A321 XLR nicht mehr – Erwartungen nicht erfüllt

Die amerikanische Fluggesellschaft verzichtet auf ihre Optionen für 18 Airbus A321 XLR. Frontier sagt, Leistung und Reichweite würden nicht ihren Erwartungen entsprechen.

Es ist nur eine Fußnote, aber eine von großer Bedeutung. Als die amerikanische Billigfluglinie Frontier Airlines am Donnerstag (8. August) ihre Zahlen zum zweiten Quartal veröffentlichte, stand in der Mitteilung auch eine Tabelle zum Auslieferungsplan.

Unter der Tabelle zu lesen war mit Sternchen als Fußnote: «Beinhaltet auch die Auswirkungen der Ablehnung der A321-XLR-Umwandlungsoption vom Juni 2024». Auf Nachfrage des Magazins Aviation Week erklärte Frontier: «Die operative Leistung und die Reichweite des XLR entsprachen letztlich nicht dem, was wir erwartet haben.»

Flüge nach Europa waren eine Option

«Sollte sich das in Zukunft ändern, werden wir die Möglichkeiten mit dem XLR neu bewerten», so die Fluggesellschaft. Genaue Angaben zu Leistung und Reichweite des A321 XLR machte Frontier nicht. Airbus nahm gegenüber dem Magazin zunächst keine Stellung.

Die Fluglinie hatte im Juni 2019 mitgeteilt, «dass sie 18 bestellte Flugzeuge der Airbus A320-Neo-Familie in 18 Airbus A321 XLR umwandeln will.» Als mögliches Flugziel nannte Frontier damals Hawaii, im Jahr 2022 dachte sie auch laut über Europa-Flüge nach.

Airbus im Juni über Verzicht informiert

Nun habe sie Airbus aber im Juni 2024 mitgeteilt, dass sie «keine A321-XLR-Flugzeuge kaufen wird», erklärt Frontier. Der Verzicht sei im Rahmen der Verträge möglich.

Frontier hatte Anfang 2021 Triebwerke von Pratt & Whitney ausgewählt für ihre A321 XLR. Airbus hat bisher – im Mitte Juli 2024 – nur die Zulassung der europäischen Behörde für die XLR-Variante mit Leap-1A-Triebwerken von CFM International.

Fragen nach Brandschutz und Reichweite

Um die Zulassung zu erlangen, hatte der europäische Flugzeugbauer den Brandschutz rund um den zentralen Rumpftank des A321 XLR erhöhen müssen. Mit diesen Änderungen ging stets die Frage einher, ob und wenn ja wie sehr dies Auswirkungen auf die Leistung und die Reichweite des Schmalrumpf-Flugzeuges mit Langstreckenfähigkeiten haben wird.

So fragte aeroTELEGRAPH im Juli 2022 Christian Scherer, damals Airbus-Verkaufschef, heute Chef der Zivilflugzeugparte: «Wird der A321 XLR durch die Änderungen weniger Reichweite haben?» Scherer antwortete: «Nein, die Reichweite wird nicht spürbar geringer sein. Vielleicht werden wir anderthalb Meilen einbüßen. Aber der A321 XLR wird abliefern, was er soll.»

Mehr als 8700 Kilometer weit fliegen

Im Februar 2024 sagte Airbus-Chef Guillaume Faury zum XLR: «Wir haben die Flugtestphase abgeschlossen, wir haben nun eine Menge Daten und wir haben eine Reichweite bis hin zu den Erwartungen, die wir hatten, als wir das Programm gestartet haben.» Die Reichweite des XLR gibt Airbus auf seiner Webseite auch heute noch unverändert mit bis zu 4700 Seemeilen oder 8704 Kilometern an.