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Billigflieger

Frontier Airlines erwägt Europaflüge mit Airbus A321 XLR

Der Billigflieger konzentriert sich auf die USA, Mexiko, Mittelamerika und die Karibik. Der Airbus A321 XLR eröffnet Frontier neue Möglichkeiten - und ein europäischer Flughafen bringt sich schon ins Gespräch.

Es sah aus, als wäre alles in trockenen Tüchern. Am 7. Februar 2022 gaben Spirit Airlines und Frontier Airlines ihren Zusammenschluss bekannt. Gemeinsam wollten die beiden Billigfluggesellschaften zur fünftgrößte Airline der USA aufsteigen.

Doch Jetblue hatte etwas dagegen. Sie drängte Frontier im Juli aus der Fusion heraus und nahm selber deren Platz ein. Während Spirit und Jetblue nun daran arbeiten, ihren Zusammenschluss umzusetzen, steht Frontier alleine da – und entwickelt neue Pläne.

18 Airbus A321 XLR bestellt

So sagte Frontier-Chef Barry Biffle vergangene Woche, man prüfe Transatlantikflüge nach Europa sowie Verbindungen nach Südamerika. Schlüssel dafür soll der Airbus A321 XLR sein. Die Fluggesellschaft wird 18 Exemplare der reichweitenstarken Variante des A321 Neo erhalten. Die Auslieferungen der Flugzeuge sind ab 2026 geplant.

Die Fluglinie betreibt eine reine Airbus-Flotte, die aktuell aus mehr als 110 Flugzeugen der Typen A320-200, A320 Neo, A321-200 und A321 Neo besteht. Schwerpunkt des Netzwerkes sind die USA, Frontier fliegt aber auch nach Mexiko, Mittelamerika und in die Karibik.

«Praktisch nach ganz Großbritannien»

Der A321 XLR werde es Frontier ermöglichen, auch nach Europa, Hawaii und Südamerika zu fliegen, sagte Biffle vergangene Woche auf der Konferenz Routes World 2022 in Las Vegas. Transatlantikflüge etwa seien «definitiv in Erwägung zu ziehen». So habe ihn ein Vertreter des irischen Flughafens Shannon angesprochen mit Blick auf den A321 XLR. «Eine Verbindung nach Shannon wäre von Interesse», so Biffle. Entschieden sei aber noch nichts.

Erst vor wenigen Wochen habe er mit Airbus über die Möglichkeiten gesprochen, die der XLR bringe. «Von Philadelphia aus kann man praktisch nach ganz Großbritannien, Schottland und Irland fliegen und natürlich auch auf das europäische Festland», nannte Biffle ein Beispiel. Und: «Von Miami aus kann man so gut wie jeden Ort in Südamerika erreichen.» Auch Karibikflüge ab Flughäfen an der Westküste der USA  würden möglich.

Premium-Produkt kein Tabu

Auf die Frage, ob er für die längeren Strecken von der bisherigen Ein-Klassen-Bestuhlung von Frontier abweichen würde, sagte Biffle, man prüfe das. Allerdings sei noch keine Entscheidung zur A321-XLR-Konfiguration gefallen. «Es ist kein Tabu für mich, ein Premium-Produkt zu haben», so der Frontier-Chef. Am Ende sei die entscheidende Frage: Was ist die beste Konfiguration, um die meisten Einnahmen zu erzielen?

Sollte sich Frontier Airlines wirklich für Transatlantik-Flüge mit dem Airbus A321 XLR entscheiden, würde sie einer anderen Fluggesellschaft Konkurrenz machen, die auch solche Pläne hat: Jetblue, die Frontier ihren den Zusammenschluss mit Spirit verdarb. Sie fliegt bereits von Boston und New York nach London.